Bedingt durch den Corona-Ausbruch und den damit verbunden internationalen Reisebeschränkungen kam es zu einem drastischen Einbruch des weltweiten Flugverkehrs. Auch am Frankfurt Airport reduzierten sich die Flugbewegungen dramatisch (s. Tab. 1).
Während bis Mitte März die Bewegungszahlen noch vergleichbar mit 2019 waren, lagen die Zahlen zwischen April und Juni nur noch bei 15-20 % des Vorjahres. Bedingt durch einen, wenn auch stark verminderten, Reiseverkehr kam es dann im Juli und August zu einer leichten Erholung.
Als Konsequenz daraus konnte an der Fluglärmmessstation der Stadt Neu-Isenburg in der Zeppelinstraße 10 ein deutlicher Rückgang der Überflüge (s. Grafik 1 und 2) und der Fluglärmmesswerte verzeichnet werden.
Auch die Fluglärmmesswerte (s. Grafik 3 und 4) waren auf dem niedrigsten Niveau seit Beginn der Messungen durch die DeBAKOM im Jahr 2000. Im April lag der Leq (Dauerschallpegel) am Tag um 7,3 dB(A) und in der Nacht sogar um 7,7 dB(A) niedriger als im Vorjahr. Bereits ein Unterschied von 3 dB(A) bedeuten eine Halbierung des Lärms.
Durch die Schließung der Startbahn West kam es bei Ostbetrieb jedoch zu einer stärkeren Belegung der südlichen Abflugrouten (s. Abb. 1 und 2). Auf Abb. 1 ist die Belegung bei BR 07 zu erkennen, die Abflugrouten Süd kurz (bei Zeppelinheim) und Süd lang (bei Gravenbruch) wurden nur wenig genutzt. Jedoch stieg der Anteil deutlich, nachdem die Startbahn West am 1. Mai geschlossen wurde (s. Abb. 2)
Diese zusätzliche Lärm-Belastung war bei Starts Richtung Osten vor allem in Zeppelinheim spürbar zu hören. Es ist aber davon auszugehen, dass sich mit der Wiedereröffnung der Startbahn West am 15.10.2020 die Situation wieder entspannt.
Momentan lässt sich nicht sicher sagen, wie es in Zukunft weitergeht. Laut Aussagen von Fraport und Lufthansa wird sich aber der Flugverkehr nur sehr langsam wieder erholen. Es ist davon auszugehen, dass es Jahre dauern wird, bis der Frankfurt Airport ähnlich ausgelastet sein wird wie vor Corona.