Der Umbau der Hugenottenhalle und der Stadtbibliothek in ein Kultur- und Bildungszentrum gehört zu einer der großen Aufgaben der Stadtentwicklung. Das Architekturbüro Freischlad + Holz erhielt im vergangenen Jahr den Zuschlag für die Ausschreibung des Realisierungswettbewerbs für den Neubau des Kultur- und Bildungszentrums. Bis Ende des Jahres 2023 wird der Wettbewerb durchgeführt und im Jahr 2024 wird eine Jury eine Entscheidung treffen, welches Architekturbüro beauftragt wird.
Aktuell beschäftigen sich Christopher George, der Leiter des Kultur- und Bildungszentrums, und sein Team mit möglichen Ausweichquartieren für die Zeit des Umbaus. Voraussichtlich ab Sommer 2025 wird die Hugenottenhalle für mindestens drei Jahre nicht als Spielstätte zur Verfügung stehen. Um den Bürgerinnen und Bürgern eine Interimsspielstätte anbieten zu können, werden verschiedene Alternativen geprüft. Eine Idee wurde nun dem Ausschuss für Kultur, Sport, Ehrenamt und Vielfalt zur Beratung am 31. Januar vorgelegt.
Weil die Stadt keine geeignete Bestandsimmobilie mit mindestens 900 Quadratmeter besitzt, könnte der „Konzertkubus“ des Rheingau Musik Festivals für die Dauer des Umbaus angemietet werden.
Um während der Corona-Pandemie Konzerte auf Schloss Johannisberg veranstalten zu können, wurde für das Rheingau Musik Festival ein temporärer Bau aus Holz, Glas und Metall entworfen. Er zeichnet sich durch eine ansprechende Optik und herausragende Akustik aus. Die aufgefaltete Wandstruktur und Wandverkleidungen bestehen aus Akustikpaneelen aus Holz. Dazwischen gibt es schmale Fensterelemente. Im mittleren Deckenbereich sind konvex gekrümmte Holz-Akustiksegel auf Stahlrahmen installiert. Über im Boden verlegte Lüftungsrohre wird Frischluft zugeführt.
Das mobile Bühnenhaus in modularer Bauweise und mit einer Fläche von 900 Quadratmetern (12 x 10 Meter), für ca. 600 Plätze, kostet im Jahr 150.000 Euro Miete, auch eine Mietkaufoption wäre nach einem Jahr möglich. Die Kosten hierfür lägen bei 550.000 Euro. Für den Auf- und Abbau wird mit Kosten von 150.000 Euro gerechnet sowie ca. 250.000 Euro für die Erschließung des Geländes.
80 Prozent aller Veranstaltungen, die zur Zeit in der Hugenottenhalle stattfinden, könnten in diesem Konzertkubus durchgeführt werden. In einer dreistöckigen Modulbauweise könnten die Anlagen für Gastro nomie, Sanitär, Garderoben und Technik (Beleuchterbrücke, Mischpultplatz) integriert werden. Auch die Büros der Mitarbeitenden könnten während der Dauer dort untergebracht werden. Als möglicher Standort wurde über den Sportpark Alicestraße nachgedacht.
„Vielleicht können wir sogar als Satelliten-Spielstätte Veranstaltungen des Rheingau Musik Festivals nach Neu-Isenburg holen. Wir werden auf keinen Fall für die Zeit des Umbaus auf Kultur verzichten. Die nun vorgelegte Grobplanung halte ich für sehr vielversprechend“, so Bürgermeister Dirk Gene Hagelstein.