Stadt Neu Isenburg

Namen - Biografien

Kleinberger, Ester (Esther) Edith

VornameEster (Esther) Edith
NachnameKleinberger
Geburtsdatum31.12.1924
Geburtsort/WohnortFrankfurt am Main
Aufenthalt im Heim „Isenburg“1925-1928
Abgemeldet nachFrankfurt am Main (Israelitisches Waisenhaus)
Beruf-
Deportation/Flucht

März 1940 über Triest nach Palästina

Sterbedatum und -ort-

Ester (Esther) Edith Kleinberger wurde am 31. Dezember 1924 in Frankfurt am Main geboren. Ihr Zwillingsbruder Karl Kleinberger kam am 1. Januar 1925 zur Welt.

Wegen der schweren Erkrankung der Mutter kamen die Kinder in Waisenhäuser. Ester befand sich von 1925-28 im Heim 'Isenburg', später kam sie in das Israelitische Waisenhaus in Frankfurt am Main, wo auch ihr älterer Bruder Saul lebte. Ihre Mutter starb 1931.

Ihr Zwillingsbruder Karl wuchs bei seinem Großonkel Ignatz und dessen Frau Henriette Kleinberger in Frankfurt auf und besuchte das Philanthropin, die liberale jüdische Schule in der Hebelstraße in Frankfurt. Ester ging in die orthodoxe Samson-Raphael-Hirsch-Schule.

Die Kleinbergers stammten aus einem Teil von Böhmen, der nach dem 1. Weltkrieg polnisch wurde. Im Rahmen der 'Polenaktion' am 29. Oktober 1938 wurde Ignatz Kleinberger nach Polen abgeschoben. Seine Frau folgte ihm später. Karl und sein älterer Bruder Saul Kleinberger sollten ebenfalls nach Polen abgeschoben werden, gehörten jedoch zu denjenigen, die nach einigen Tagen wieder zurück nach Frankfurt geschickt wurden. Karl kam in das Israelitische Waisenhaus, wo seine Schwester Ester lebte. Der Bruder Saul verließ Deutschland 1939 und ging nach Italien, wohin der Vater bereits geflohen war.

Ester begann nach dem Novemberpogrom eine Ausbildung in einer Diät-Kochschule als Vorbereitung auf die Auswanderung. Im März 1940 reiste sie mit einer Jugendgruppe nach Triest. Von dort ging es mit dem Schiff nach Palästina. Zunächst wurden die Mädchen dort in einem religiösen Kinderheim (Beth Zeroth-Misrachi) untergebracht, später erhielt Ester eine Ausbildung als Kinderkrankenschwester.

Ihr Bruder Karl konnte mit einer von Recha Freier organisierten illegalen Rettungsaktion im Oktober 1940 auf abenteuerlichen Wegen über den Balkan nach Palästina fliehen. Seine Pflegeeltern sah er nicht wieder. Sie wurden ermordet.

Stolpersteine erinnern in der Bergerstraße 72 in Frankfurt an das Schicksal von Ignatz und Henriette Kleinberger.

Quellen: Stadtarchiv Neu-Isenburg; Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main; Rieber, Angelika u.a. (Hrsg.): Rettet wenigstens die Kinder – Kindertransporte aus Frankfurt am Main, 2018, S. 147 ff: Angelika Rieber: „Zagreb, 11.12.40 – Lieber Pappa und Bruder“, Karl Kleinberger, später Kalman Givon

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