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Ausstellung: Neu-Isenburg im Zeitalter der Weltkriege

Zeitalter der Weltkriege in Neu-Isenburg

Ausstellungseröffnung am Donnerstag, 25. September 2025, um 19 Uhr durch Bürgermeister Dirk Gene Hagelstein – die Ausstellung ist bis zum 23. November zu sehen.

Die neue Ausstellung des Stadtmuseums „Haus zum Löwen“ dokumentiert die lokalen Auswirkungen der beiden Weltkriege sowie der Zwischenkriegszeit. Unter dem Titel „Neu-Isenburg im Zeitalter der Weltkriege“ stellen 16 großformatige Tafeln die politischen Hintergründe dar, kommunale Kriegswirtschaft, Not, Gewalt, Widerstand, Wiederaufbau – und den demokratischen Neubeginn.

Im Mittelpunkt steht die Frage, wie sich globale historische Ereignisse vor Ort ausgewirkt haben. Beginnend mit dem Ersten Weltkrieg zeigt die Ausstellung die anfängliche Skepsis gegenüber dem Krieg, gefolgt von Mangelwirtschaft, Propaganda und gesellschaftlicher Mobilisierung. Kommunale Selbstversorgung, Frauen im Kriegsdienst und die Luftangriffe auf die Stadt sind weitere Themen, die die Bürgerinnen und Bürger unmittelbar betroffen haben.

Die Weimarer Republik brachte demokratische Aufbruchstimmung, aber auch politische Unsicherheiten und wirtschaftliche Not. Der Übergang zum Nationalsozialismus wird in seiner lokalen Radikalität sichtbar: Die Gleichschaltung politischer und gesellschaftlicher Institutionen, Verfolgung der jüdischen Bevölkerung – bis hin zur gewaltsamen Zerstörung des Heims des Jüdischen Frauenbundes – spiegeln die düstere Realität dieser Zeit.

Auch die Zwangsarbeit und die schweren Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg sind Thema. 1945 endete das NS-Regime in Neu-Isenburg mit dem kampflosen Einmarsch der US-Truppen – ermöglicht durch mutige Bürger. Die unmittelbaren Nachkriegsjahre zeigen den schwierigen Wiederaufbau: Hunger, Wohnungsmangel und Trümmerarbeit prägten das Leben. Frauen spielten eine tragende Rolle im sozialen Neuanfang.

Die Ausstellung „Neu-Isenburg im Zeitalter der Weltkriege“ verfolgt das Ziel, die Besucherinnen und Besucher für die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu sensibilisieren – und ihre Relevanz für die Gegenwart deutlich zu machen. Anhand konkreter Beispiele aus der lokalen Geschichte wird aufgezeigt, wie schnell sich demokratische Strukturen auflösen können, wie Kriegspropaganda wirkt, und welche tiefgreifenden Folgen Gewalt, Ausgrenzung und ideologische Verblendung für eine Stadtgemeinschaft haben.

Dabei möchte die Ausstellung nicht nur informieren, sondern auch zum Nachdenken anregen: über Verantwortung, Mitmenschlichkeit und die Bedeutung einer wachsamen Zivilgesellschaft. Sie macht deutlich, wie wichtig es ist, die Zeichen der Zeit zu erkennen – damals wie heute – und zeigt, dass Haltung, Engagement und Solidarität auch in schwierigen Zeiten möglich sind. Gerade vor dem Hintergrund aktueller globaler Krisen will die Ausstellung dazu befähigen, eine bewusste Haltung gegen Krieg, Menschenverachtung und Gleichgültigkeit zu entwickeln und den „Frieden im Fokus“ zu behalten. Indem sie die Vergangenheit ins Heute holt, leistet sie einen Beitrag zur Stärkung demokratischer Werte und einer friedlichen, offenen Gesellschaft.

Die Ausstellung wurde vom Fachbereich Kultur erarbeitet. Bildmaterial des Stadtarchivs, Erinnerungen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sowie zahlreiche Exponate machen die Ausstellung erlebbar und laden dazu ein, Geschichte nicht nur als große Politik, sondern als Teil des Alltags vor Ort zu begreifen – mit all ihren Herausforderungen, Brüchen und Hoffnungen.

Eine Ausstellung des Fb Kultur/Museen in Kooperation mit dem Stadtarchiv NI. 

(Kulturbüro, Tel.: 06102 / 747-416)

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