Krieg der Träume
Im Rahmen der Sonderausstellung „Zeitalter der Weltkriege“, zeigt das Stadtmuseum „Haus zum Löwen“ die dokumentarische Dramaserie „Krieg der Träume“, von den Regisseuren Jan Peter und Frédéric Goupil. Die deutsche Erstausstrahlung erfolgte 2018 auf arte, anlässlich des 100. Jahrestages vom Ende des Ersten Weltkriegs am 11. November 1918.
Inhaltlich knüpft der Mehrteiler an die Doku-Serie „14 – Tagebücher des Ersten Weltkriegs“ (2014) an. Erzählt werden die realen Geschichten von dreizehn Männern, Frauen und Kindern, die 1918 das Ende des Ersten Weltkriegs erlebt haben und voller Hoffnung in die Zukunft blicken. Zu ihnen gehören die russische Kindersoldatin Marina Yurlova, die polnische Schauspielerin Pola Negri oder der Matrose Hans Beimler.
8 Episoden à 55 Minuten. FSK 12.
Eine Veranstaltung in der Reihe Frieden im Fokus.
Episode 1 - Überleben
Im November 1918 kapituliert Deutschland. Der Erste Weltkrieg geht zu Ende und mit ihm wird die alte Ordnung der Monarchien und Imperien hinweggefegt. Für die Bevölkerung Europas beginnt eine Reise ins Ungewisse. Der Kampf ums Überleben geht weiter, die Welt muss neu geordnet.
Herbst 1918: Seit vier Jahren tobt der Erste Weltkrieg. Eine deutsche Niederlage ist nicht mehr abzuwenden, am 11. November tritt der Waffenstillstand in Kraft. Hans Beimler ist Obermaat bei der kaiserlichen Hochseeflotte, als seine Mannschaft im Oktober 1918 zu einer letzten, aussichtslosen Schlacht auslaufen soll, meutert die Besatzung und schließt sich dem Kieler Matrosenaufstand an. Marina Yurlova, ehemalige Kosakensoldatin im Dienste des Zaren, wird vor einem Erschießungskommando der Roten Armee gerettet. Die junge Polin Apolonia Chalupiec träumt in Berlin von einer Karriere als Filmschauspielerin. Im Film „Carmen“ gelingt ihr mit dem Künstlernamen „Pola Negri“ der Durchbruch. Charles Edward Montague, Chef der britischen Militärzensur, erlebt das Ende des Krieges im belgischen Mons, wo ihn ein deutscher Leutnant anfleht, ihn unter seinen Schutz zu stellen. Montague lehnt ab und wenige Tage später findet er den Deutschen ermordet von seinen eigenen Leuten. Marie-Jeanne Picqueray kämpft im Behelfskrankenhaus von St. Nazaire mit der Spanischen Grippe.
Episode 2 - Frieden
1919 verhandeln Delegationen aus Großbritannien, den USA, Frankreich, Italien und anderen Staaten über die Zukunft Europas und die Vormachtstellung der Großmächte in der Welt. Während die Gesandten der unterschiedlichen Länder sich um neue Grenzen streiten, empfinden viele Deutsche die Niederlage als Katastrophe und den Versailler Vertrag als Demütigung.
1919: Politiker aus Großbritannien, den USA, Frankreich, Italien und anderen Staaten verhandeln in Paris über die Zukunft Europas. Die Französin May Picqueray schlägt sich in Paris durch. Sie verliebt sich in den serbischen Medizinstudenten und Anarchisten Dragui. Der Tellerwäscher Nguyen Ai Quoc sieht in der Pariser Friedenskonferenz die Chance, die Welt neu zu ordnen. Für sein Heimatland Vietnam, seit Jahrzehnten Teil der französischen Kolonie Indochina, wünscht er sich Selbstbestimmung. Seine Forderungen druckt er auf Flugblätter, die er den Mächtigen übergeben will. Für den jungen deutschen Leutnant Rudolf Höß ist die Niederlage Deutschlands eine Katastrophe. Er verachtet die junge Weimarer Republik. Gleichgesinnte findet er im Freikorps Roßbach. Der polnische Stummfilmstar Pola Negri ist wegen der Revolution und der katastrophalen Versorgungslage in Deutschland nach Warschau zurückgekehrt.