Zeppelinheim
Neu-Isenburgs Stadtteil mit Luftschiff-Tradition
Die Entstehung dieser einst selbstständigen Gemeinde hängt eng mit dem Frankfurter Flughafen zusammen: 1909 war in Frankfurt am Main die erste Internationale Luftfahrtausstellung (ILA) veranstaltet worden. An die Stelle eines ersten Flugplatzes auf dem so genannten Rebstockgelände im Westen der Stadt Frankfurt trat seit 1936 der Rhein-Main-Flughafen in einem Waldgebiet südwestlich der Mainmetropole.
1934 begannen dort Waldrodungen, bei denen arbeitslose Neu-Isenburger Bürger für 2,50 Mark täglich eingesetzt waren. 1936 wurde für 14,4 Millionen Mark eine Luftschiffhalle errichtet. Für Crew-Angehörige und Mitarbeiter der Deutschen Zeppelin-Reederei mussten deshalb Wohnungen geschaffen werden. So wurden 1936 die ersten Häuser in einem Waldgebiet östlich des Flughafens gebaut – Zeppelinheim war entstanden.
Das ursprüngliche Aussehen der Siedlung ist in etwa noch heute abzulesen am Dr.-Eckener-Platz, in der Kapitän-Flemming- und der Kapitän-Strasser-Straße. 1937 wurde Zeppelinheim durch Erlass des Innenministeriums der Rang einer selbständigen Gemeinde zugesprochen.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges dienten die Häuser der Siedlung rund zehn Jahre den Amerikanern als Unterkunft, bis für sie ein eigenes Wohnviertel in unmittelbarer Nähe des Flughafens im Südteil fertig gestellt war (die so genannte Airbase, heute zum großen Teil Cargo City).
Seit der Gebietsreform vom 1. Januar 1977 gehört Zeppelinheim zur Stadt Neu-Isenburg. Das Zeppelin-Museum, im 1964/1965 erbauten Bürgerhaus untergebracht, gibt einen umfassenden Überblick über die Entwicklung der Luftschifffahrt.
Die Nähe zum Flughafen, dem die Siedlung ihr Entstehen verdankt, wird auch heute noch dadurch deutlich, dass der Stadtteil Zeppelinheim zum Zollgrenzbezirk gehört. Die Rechte der Zollbeamten erstrecken sich damit auch auf die Straßen in Zeppelinheim.
Reisende, die glauben, an Zollkontrollen mit eventuellem Schmuggelgut entkommen zu sein, können noch im Zeppelinheimer Bereich noch gestoppt werden, auch wenn sie ihre Koffer längst aus dem Flughafen-Areal herausgeschafft haben.
Für den Stadtteil Zeppelinheim wurde – wie auch für Gravenbruch – ein Ortsbeirat gebildet, dessen Mitglieder auf die Dauer von fünf Jahren von den Bürgerinnen und Bürgern des Stadtteils gewählt werden.
Die Bürgermeister von Zeppelinheim
1937 - 1939 Hans von Schiller
1939 - 1941 Alfred Schwärzel
1941 - 1945 Wilhelm Feucht
1945 - 1947 Nachkriegszeit (Amerikaner)
1947 - 1952 Erich Quack
1952 - 1960 Mathilde Rösch
1960 - 1964 Adolf Burkert
1964 - 1972 Herbert Becker
1972 - 1977 Klaus-Jürgen Reblin