Stadt Neu Isenburg

Stadt Neu-Isenburg

Gedenkbücher im Stadtarchiv einsehen

Jedes Jahr werden am Volkstrauertag auch die Gedenkbücher mit den Namenslisten der Toten des Zweiten Weltkrieges ausgelegt.

Anlässlich des Volkstrauertages laden der Sozialverband VdK Ortsverband Neu-Isenburg, der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und die Stadt Neu-Isenburg jedes Jahr zu einer Veranstaltung ein, um den Gefallenen und Toten beider Weltkriege und den Opfern von Gewaltherrschaft zu gedenken. Jedes Jahr werden zu diesem Anlass auch die Gedenkbücher mit den Namenslisten der Toten des Zweiten Weltkrieges ausgelegt.

Die Gedenkbücher stehen ganzjährig zur Ansicht im Stadtarchiv in der Frankfurter Straße zur Verfügung.   

Über die Gedenkbücher

Die Idee dazu geht auf eine kleine Gruppe von Neu-Isenburger Bürgerinnen und Bürger zurück, darunter der damalige Erste Stadtrat Herbert Hunkel, der verstorbene Günther Wiegel, Wilhelm Brandt, Werner Bremser, Uwe Gillig und Christel Passinger. Mit Hilfe aus der Bevölkerung konnte Ende 2005 die Arbeit zum Abschluss geführt werden: In drei Büchern sind die Namen aller Neu-Isenburger Kriegsopfer des Zweiten Weltkrieges verzeichnet. 

Im ersten Buch, das in zwei Teile gegliedert ist, sind die 885 gefallenen Isenburger Soldaten und die im Luftkrieg umgekommenen Männer, Frauen und Kinder aufgeführt, im zweiten Buch die toten Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, im dritten Buch die ermordeten jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger. Fast alle Namen wurden von dem Neu-Isenburger Künstler Günter Wiegel, der kurz vor Vollendung seiner aufwändigen Arbeit verstarb, als wichtiger Beitrag zur Geschichte Neu-Isenburgs festgehalten. 

Bereits 1995 erschien im Heimatbuch „Ende und Anfang“ ein erstes Ergebnis der Recherchen: Es war eine Liste mit 373 Namen gefallener Neu-Isenburger Soldaten und der im Luftkrieg Umgekommenen, dazu eine weitere Aufstellung der ermordeten jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger, erstellt nach Auszügen aus den Akten des Stadtarchivs. Sehr bald stellte sich jedoch heraus, dass die Eintragungen lückenhaft waren. Verständlich, wenn man weiß, dass fanatische Nationalsozialisten der Stadtverwaltung ganze Lastwagen voller Akten aus dem Rathaus aus Angst vor Repressalien abtransportiert und vernichtet hatten. Nach Veröffentlichung des Buches meldeten sich zahlreiche Menschen, die weitere Opfer zu ergänzen hatten. Die Gruppe um Herbert Hunkel bat die Bevölkerung mit Aufrufen in örtlichen Zeitungen bei der Suche nach weiteren Opfern des Krieges behilflich zu sein. Mit Erfolg: die Liste konnte erweitert werden. 

Das Buch mit den Isenburger Soldaten und Bombenopfern musste deshalb zweigeteilt werden, um die neuen recherchierten Namen in gleich würdiger Schriftform unterbringen zu können. Um das Auffinden der im Krieg Umgekommenen zu erleichtern, sind alle Bücher mit Seitenzahlen versehen und die Namen alphabetisch geordnet. Ein Findbuch hilft beim Suchen.

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