Stadt Neu Isenburg

Stadt Neu-Isenburg

Regionaltangente West

2019 hat die Stadtverordnetenversammlung dem Bau der Regionaltangente West (RTW) zugestimmt – ein Meilenstein in der gesamten Planung der RTW.

Im gleichen Jahr wurde auch der Vorentwurf für die Umbauplanung der Ortsdurchfahrt (OD L 3117) Ost-West für die Carl-Ulrich-Straße/Friedhofstraße beschlossen. Ein Riesenprojekt ging damit an den Start.

Beide Beschlüsse teilen sich planungsrechtlich auf in

  • die RTW Trasse und
  • den Umbau des angrenzenden Straßenraums, die Ortsdurchfahrt L 3117 (Carl-Ulrich-Straße, Friedhofstraße, Schleussnerstraße

Für die Planung und den Bau der RTW ist die RTW Planungsgesellschaft mbH als Vorhabenträgerin verantwortlich. Sie beantragt das Planungsrecht per Planfeststellungsverfahren beim zuständigen Regierungspräsidium Darmstadt – der Antrag ist für das Jahr 2024 geplant.

Neben der Trassenplanung läuft ein paralleles Verfahren, um den Straßenraum nördlich und südlich der Trasse umzubauen, die sogenannte Ortsdurchfahrt OD L 3117. Diese Planung fällt in die Zuständigkeit der Stadt Neu-Isenburg. Mit der vertiefenden Planung auf der Grundlage der von der Stadtverordnetenversammlung 2019 beschlossenen Vorplanung wurde von der Stadt auch die RTW Planungsgesellschaft mbH als Dienstleister beauftragt, um Reibungsverluste zu vermeiden und Synergien zu nutzen.  

Der Bau der Stadtbahn RTW ist für Neu-Isenburg ein ebenso zukunftsweisendes Projekt wie vor über 130 Jahren der Bau der »Waldbahn«. Mit dem Anschluss Neu-Isenburgs an die Main-Neckar-Bahn wurde damals die Grundlage für den heutigen Wirtschaftsstandort gelegt.

Ähnliche Auswirkungen wird die RTW haben, die eine zusätzliche, zeitsparende Strecke schafft und voraussichtlich ab 2028 Bad Homburg, die westlichen Teile Frankfurts, den Flughafen sowie Neu-Isenburg und Dreieich verbindet. Für Neu-Isenburg ist die RTW ein wichtiger Baustein, um den motorisierten Individualverkehr (MIV) auf der Ost-West Achse der Stadt zu reduzieren.

Für dieses wichtigste Infrastrukturprojekt in der Rhein-Main-Region wurde in Neu-Isenburg bereits 2018 mit den Grundlagenplanungen – auch als Teil des städtischen Mobilitätskonzeptes 2030 – begonnen. Insgesamt sechs Bürgerinformationsveranstaltungen und drei Planungswerkstätten haben im Vorfeld stattgefunden, um die Fragen und Anregungen der Bürgerinnen und Bürger aufzunehmen. Auch eine Exkursion nach Karlsruhe wurde angeboten, um sich eine schienengebundene Zweisystem-Stadtbahn, wie sie für die RTW vorgesehen ist, vor Ort anzuschauen.

„Nach dem Startschuss durch den Stadtverordnetenbeschluss 2019 wurde damit begonnen, auf Grundlage der beschlossenen Vorplanung die Ortsdurchfahrt in Neu-Isenburg vertiefend weiter zu planen. Hierbei wurden insbesondere die Themen Grünplanung, Anlieger, erforderliche Anpassungen im Ver- und Entsorgungsnetz der Stadt Neu-Isenburg, Höhenplanung etc. näher betrachtet und planerisch optimiert. Die Stadt Neu-Isenburg und die RTW Planungsgesellschaft arbeiten eng zusammen, damit die Stadtbahn RTW bis 2028 planmäßig fahren kann“, sagt Bürgermeister Dirk Gene Hagelstein.

Abschnitt Süd 1 – Trasse RTW

Der erste Bauabschnitt der RTW, offiziell der „Planfeststellungsabschnitt Süd 1“, umfasst den Bereich von Kelsterbach über den Flughafen Frankfurt und den Bahnhof Frankfurt-Stadion nach Neu-Isenburg Bahnhof sowie Dreieich-Buchschlag. Das Planfeststellungsverfahren für den Abschnitt Süd 1 wurde 2019 offengelegt und bis Januar 2020 wurden alle Einwände bearbeitet. Im vereinfachten Anhörungsverfahren wurden bis 2021 die Unterlagen von der Planungsbehörde geprüft. Die ersten Gespräche mit betroffenen Eigentümern führte die RTW Planungsgesellschaft Ende 2021. Anfang 2022 erteilte das Regierungspräsidium Darmstadt den Planfeststellungsbeschluss für den über 16 Kilometer langen Streckenabschnitt Süd 1.

Seit dem Frühjahr 2022 wird im Südabschnitt der Strecke bereits gebaut. Der symbolische Spatenstich wurde am 16. Mai 2022 auf dem Parkplatz Gleisdreieck – in unmittelbarer Nähe des Neu-Isenburger Bahnhofs - gefeiert. Ende des Jahres 2022 wurde mit dem Bau des Kreuzungsbauwerkes am Bahnhof Neu-Isenburg begonnen.   

Abschnitt Süd 2 – Trasse RTW

Für die Abzweigung bis zum Wohngebiet Birkengewann (Teilabschnitt Süd 2) wurden die Voruntersuchungen der RTW bis Ende 2019 fertiggestellt. Im Januar 2021 wurde mit der Entwurfsplanung für die Trasse des Teilabschnitts Süd 2 begonnen. Der rund 3,5 Kilometer lange Streckenabschnitt verläuft von der Kleingartenanlage Fischer Lucius bis zum Wohngebiet Birkengewann. Insgesamt sind vier Haltepunkte geplant. Wichtige Aspekte wie die Integration der Radwege, die Gestaltung der Knotenpunkte sowie die Aufrechterhaltung bzw. Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Ortsdurchfahrt sind nur einige von vielen komplexen Themen, die im Zuge der Entwurfsplanung zu bearbeiten sind. 

Im Frühjahr 2021 konnte die Festlegung der Baurechtschaffung erfolgreich zwischen der RTW GmbH, der Stadt Neu-Isenburg, Hessen Mobil und dem RP Darmstadt geklärt werden. Für die RTW-Trasse ist danach ein eigenes Planfeststellungsverfahren nach dem Personenbeförderungsgesetz vor dem zuständigen Regierungspräsidium Darmstadt vorgesehen. Diese Planung setzt auf der vorausgehenden Umplanung der Straße in der Zuständigkeit der Stadt Neu-Isenburg auf. Auch für diese Planung hat die Stadt Neu-Isenburg die RTW GmbH beauftragt.

Da die Straßenplanung eine unwesentliche Änderung des Straßenraums im Rechtssinne darstellt, soll mit einem Antrag bei Hessen Mobil festgestellt werden, dass diese Planung keine Planfeststellung oder Plangenehmigung erfordert (sog. Antrag auf Entfall der Planfeststellung). Die Einreichung dieses Antrags auf Entfall der Planfeststellung ist noch für 2023 geplant. Nach Vorliegen eines positiven Bescheides von Hessen Mobil soll Anfang 2024 die Baurechtschaffung für den Abschnitt Süd 2 der RTW-Trasse bei dem Regierungspräsidium Darmstadt beantragt werden. So kann eine Inbetriebnahme des Gesamtvorhabens RTW im Jahre 2028 erreicht werden.

Zwischen Juli und September 2021 fand eine großangelegte Bohrkampagne mit 194 Bohrungen sowohl für die Planung der OD L3117, als auch den RTW-Korridor statt.

Umbau des Straßenraums der L 3117

Für die Straßenplanung wurde mittlerweile mit fast allen Anliegern gesprochen und, soweit aufgrund der ermittelten Betroffenheiten notwendig, die Planungen angepasst. Diese Planungen werden nach Ausarbeitung durch die beauftragten Planungsbüros dann der Stadtverordnetenversammlung zur Beschlussfassung vorgelegt. Im Rahmen einer Bürgerinformationsveranstaltung wird dann wieder über die aktuellen Planungen informiert werden.

Um auch die damit verbundenen komplexen Prozesse zu managen, hat die Stadtverordnetenversammlung Ende 2022 beschlossen, zur Unterstützung des Bauamtes, ein Projektmanagement für die Umplanung der OD L3117 zu beauftragen. Die Mittel wurden im Haushalt 2023 bereitgestellt. Nach Genehmigung des Haushaltes im Mai 2023 wurde unverzüglich mit der Erstellung des Leistungsverzeichnisses begonnen. Das Projektmanagement sollte möglichst im Herbst 2023 zur Verfügung stehen. 

Infokasten

Mit dem Bau der RTW wird eine neue regionale Stadtbahn-Verbindung im Rhein-Main-Gebiet geschaffen. Eine Erweiterung im Osten, als Schienenring um Frankfurt, ist perspektivisch geplant.

neue regionale Stadtbahn Verbindung

Direkte Verbindung zwischen dem Hochtaunuskreis (Bad Homburg, Oberursel und Steinbach), dem Main-Taunus-Kreis (Eschborn, Bad Soden und Sulzbach), Frankfurt Höchst, dem Flughafen Frankfurt am Main und dem Kreis Offenbach (Neu-Isenburg und Dreieich).

Strecke Linie 1: Von Bad Homburg über Eschborn – Höchst – Flughafen – Neu-Isenburg – Neu-Isenburg Birkengewann Strecke Linie 2: Von Praunheim und Bad Soden gemeinsam ab Dunantsiedlung über Höchst – Flughafen – Neu-Isenburg nach Dreieich-Buchschlag. 

Geplante Inbetriebnahme: 2028

Die Kosten für das gesamte Projekt liegen bei geschätzt rund 1,1 Mrd. Euro. Der größte Teil der Kosten wird vom Bund (voraussichtliche Förderung in Höhe von 75 Prozent im Rahmen des Gemeindefinanzierungsgesetzes), durch das Land (Landesförderung & Förderung der Planungskosten) und durch die EU (Zuschuss zu Planungskosten) übernommen. Die nicht geförderten Baukosten und den Großteil der Baunebenkosten tragen die kommunalen Gesellschafter.

Nach aktuellem Planungsstand (2023, ohne Risikozuschlag von 30 % und Zuschlag für Unvorhergesehenes von 10 %) entfallen rund 30,5 Mio. Euro auf die Stadt Neu-Isenburg.  

Fahrtzeiten: 15 Minuten vom Flughafen Frankfurt zum Isenburg Zentrum/Neu-Isenburg. 50 Minuten von Neu-Isenburg/Isenburg Zentrum nach Bad Homburg.

Taktung: 30 Minuten, auf der gemeinsamen Strecke alle 15 Minuten. 

Kapazität: 100.000 Fahrgäste pro Tag

Insgesamt 28 Haltestellen, davon 5 in Neu-Isenburg (Bahnhof, Wilhelm-Leuschner-Straße, Isenburg Zentrum, Am Trieb, Birkengewann)

Mobilitätsstationen im Westen (Bahnhof) und im Osten (Birkengewann) mit Fahrradabstellflächen und Elektroladesäulen.

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