Stadt Neu Isenburg

Dienstleistungsbetrieb Dreieich und Neu-Isenburg AöR

Durstige Bäume!

Hohe Temperaturen und kaum Regen - das trocken-heiße Wetter wird uns voraussichtlich auch die kommenden Wochen noch erhalten bleiben. Die Bäume im Stadtgebiet sind gestresst. Die DLB AöR kümmert sich deshalb in diesen Trockenphasen auch besonders um die jungen Straßenbäume in Dreieich und Neu-Isenburg, die unter der anhaltenden Hitze und Trockenheit extrem leiden.

„Die seit 2018 extrem trocken-heißen Jahre setzen sich leider - nach einer kleinen Verschnaufpause im letzten Jahr - auch in diesem Jahr fort. Bereits Anfang des Jahres war es viel zu trocken und wir mussten schon Anfang April beginnen die Jungbäume zu wässern. Und auch in den nächsten Wochen soll es keine nennenswerten Niederschläge geben.“ skizziert Sylvio Jäckel, Fachbereichsleiter Bäume der DLB AöR die prekäre Lage. 

Linden mit verstärkter Blüten-  und Fruchtbildung sowie Honigtauabsonderung

In diesem Jahr gibt es im Rhein-Main-Gebiet eine sehr starke Blüten- und Fruchtentwicklung bei Linden. Diese Erscheinung ist oft ein Hinweis auf Trockenstress der Bäume, vor allem auch auf für die Bäume anstrengende Vorjahre. Auch Honigtauabsonderungen von Läusen, die auf Linden siedeln, sind in diesem Jahr insgesamt stärker. Was Autobesitzer, die unter Linden parken, zuweilen verstimmt, freut allerdings Bienen, Hummeln und andere Insekten: Lindenbäume liefern reichlich Nektar und Pollen und sind deshalb eine wichtige Nahrungsquelle von Insekten. 

Versiegelung erzeugt Trockenstress

"Durch innerstädtische Versiegelung haben vor allem junge Straßenbäume immer mehr Probleme bei der Wasserversorgung. Je kleiner die Baumscheibe, desto größer die Not", erläutert Jäckel. Besonders betroffen vom Wassermangel sind junge Straßenbäume, die erst in den letzten Jahren gepflanzt worden sind. Sie haben noch kein ausgeprägtes Wurzelwerk und können noch kein Wasser aus tieferen Bodenschichten aufnehmen.

Die DLB AöR wässert deshalb mittlerweile wöchentlich die Jungbäume bis zum fünften Standjahr. Der Altbaumbestand muss mit den schwierigen Bedingungen klarkommen. Die Ausgaben für Bewässerung sind in den letzten Jahren stark gestiegen.

DLB Vorstand Petra Klink appelliert deshalb an alle Dreieicher und Neu-Isenburger Bürgerinnen und Bürger, einen Jungbaum in diesen Tagen in fußläufiger Nähe regelmäßig zu gießen: „Wenn es möglich ist, geben Sie einmal die Woche 60-80 Liter Wasser an den Stammfuß der Straßenbäume oder in den angebrachten Wassersack. Putz- und Spülwasser dürfen nicht verwendet werden. Die Pflanzen sind für jeden Tropfen dankbar. Jeder Liter zählt – bis zur beginnenden Vegetationsruhe Ende September.“

Rasenflächen sollten in sommerlichen Trockenzeiten hingegen nicht bewässert werden.         

Bäume im Klimastress – Zahlen belegen den Wandel

Bäume sind erste Wahl im Kampf gegen den Klimawandel: „Bäumen kommt im Klimawandel in unseren Städten eine bedeutende Rolle zu, da sie in der Lage sind Klimawandelfolgen abzumildern – gleichzeitig leiden sie aber deutlich unter dem Klimawandel.“ so Jäckel.

Das zeigen auch „Zahlen zu Bäumen 2022 bis 2024“, die dem Verwaltungsrat jüngst vorgelegt wurden.

Viele Bäume sind aufgrund der sich verändernden Bedingungen abgestorben und die Anzahl an notwendigen Baumpflegemaßnahmen ist insgesamt deutlich gestiegen. Zur Kompensation der Verluste sind mehr Baumpflanzungen nötig. Die Anforderungen für den einzelnen Baumstandort sind aufgrund notwendiger optimierter Bauweisen deutlich gestiegen. Insgesamt sind dadurch die Aufwendungen für die Etablierung und den Erhalt von Bäumen deutlich gestiegen.

Viele der heimischen Baumarten sind der enormen Hitze und Trockenheit der letzten Jahre nicht gewachsen. Vor allem Birken, Buchen und Bergahorn sind im Bestand stark rückläufig. 

Der seit einigen Jahren vollzogene Wechsel in der Baumartenverwendung hin zu hitze- und trockenheitsverträglichen Gehölzen macht sich indes positiv bemerkbar, so dass die sogenannten „Klimabäume“ weiterhin vorrangig Verwendung finden. Als Beispiele für Baumarten, die sich mittlerweile in den beiden Stadtgebieten gut bewährt haben seien Blumenesche, Hopfenbuche, Französischer Ahorn, Silberlinde und Zerreiche genannt.

Aufgrund einer erfolgreichen Bewerbung am KFW444-Programm Natürlicher Klimaschutz in Kommunen können in beiden Kommunen seit 2024 einige Baumstandorte optimiert werden. 

In Dreieich wurden im Frühjahr die Baumstandorte in der Stresemannstraße optimiert, es folgen die Hegelstraße und Am Schlagsbach. In Neu-Isenburg sind gerade die Baumstandorte in der Rathenaustraße, Gartenstraße und am Bertha-Pappenheim-Platz in der Planung. Für 2026 sind in Dreieich weitere Projekte geplant.

Die Zahl der Fällanträge blieben indes relativ stabil. In Dreieich wurden im Jahr 2022 sieben Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen Verstoßes gegen die Baumschutzsatzung, in Neu-Isenburg im Jahr 2024 wurde eines eingeleitet.

 

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