… same procedure as every year,James.
Wer kennt ihn nicht, den Sketch zum 90. Geburtstag von Miss Sophie und ihrem getreuen und trinkfesten Butler James. Und so wie jedes Jahr an Silvester die imaginierten Gäste an die Geburtstagstafel zurückkehren, machen sich auch unsere Amphibien im ausgehenden Winter auf den Weg zu ihren Laichplätzen und beide Geschichten enden, daran gibt es keinen Zweifel, mit der Paarung und das ganz reell.
Bald steigen die Temperaturen wieder und damit rückt auch der Zeitpunkt näher, an dem sich Frösche, Kröten und Molche wie in jedem Jahr auf die Wanderschaft zu ihren Laichplätzen begeben. Sie brauchen nämlich Temperaturen über 5° C, frostfreie feuchte Nächte und offene Wasserflächen, um die wichtigste Aufgabe des Jahres – die Fortpflanzung - zu bewältigen.
Damit dies gelingt, werden die Autofahrerinnen und Autofahrer um besondere Vorsicht gebeten, vor allem am Gravenbruchring, an der L 3117 und am Kastanienweg. Dies gilt vor allem während der Dunkelheit. Denn im Schutz derselben wandern die Amphibien am liebsten.
Die Stadt Neu-Isenburg leistet bereits im Vorfeld einen wichtigen Beitrag, um den Tieren ein sicheres Geleit zu bieten. Die Amphibienleiteinrichtungen werden inspiziert und die notwendigen Aufbau- und Wartungsarbeiten durchgeführt. Nur die Auffangeimer müssen noch eingegraben werden. Sind diese platziert, werden die Eimer täglich auf Tiere kontrolliert - eine Aufgabe, die dankbarerweise seit vielen Jahren von ehrenamtlichen Naturschützern übernommen wird.
Die Isenburger Leiteinrichtungen befinden sich am Gravenbruchring westlich der Kleingartenanlage Eichenbühl, an der L3117 Richtung Heusenstamm in Höhe der Luderbachquerung und am Kastanienweg. Am Kastanienweg und am Gravenbruchring dominieren Erdkröten, im Bereich des Luderbaches suchen hauptsächlich Grasfrösche und Molche die im Frühjahr überschwemmte „Müllerwiese" auf, die auf Dreieicher Gemarkung liegt.
Selbstverständlich schreiten die Lurche auch in anderen Bereichen der Gemarkung zur Tat. Beliebt sind etwa die Sickerbecken im Frankfurter Stadtwald, in Gravenbruch und im Bereich Fischer Lucius. Wichtige Amphibienlaichgebiete sind auch die Naturschutzgebiete Gehspitzweiher und Bruch von Gravenbruch. Generell sollten Auto- und Radfahrer besonders an milden, feuchten Abenden mit erhöhter Aufmerksamkeit unterwegs sein, um die Lurche nicht unnötig zu gefährden.
Auch in Gartenteichen kann man die markanten Laichschnüre finden, die beispielsweise bei Erdkröten bis zu 8.000 Eier enthalten können. Gartenfreunde sollten sich übrigens darüber freuen. Denn Erdkröten fressen neben anderen Kleintieren auch kleine Schnecken, die sich gerne über zarte Salatpflänzchen hermachen. Kröten sind also sozusagen biologische Schädlingsbekämpfer.
Dass Butler James und Miss Sophie jedes Jahr zurückkehren, ist garantiert: Dass dies auch die Amphibien tun, hängt auch von unserer besonderen Rücksichtnahme ab.
Weitere Auskünfte erteilen Ihnen die städtischen Biologen Dr. Markus Bucher (06102-241764, markus.bucherstadt-neu-isenburgde) und Dr. Ellen Pflug (06102-241720, ellen.pflugstadt-neu-isenburgde) .