Ein Deutschkurs von Jan Bahr aus dem Jahrgang 12 der Goetheschule Neu-Isenburg eröffnet eine kleine Ausstellung in der Neu-Isenburger Stadtbibliothek.
Ab dem 12. Juni präsentieren Schülerinnen und Schüler Informationen über und Zitate von sechs verschiedenen Autorinnen und Autoren, die wichtige Bestandteile der deutschen Literaturlandschaft sind. Das Besondere: Sie alle sind Beispiele für Virtuosen der deutschen Sprache, die einen Migrationshintergrund besitzen.
Es handelt sich dabei um Adalbert von Chamisso, Theodor Fontane, Ödön von Horvath, Peter Handke, Saŝa Staniŝić und Fatma Aydemir.
„Deutsche Literatur wird schon seit Jahrhunderten auch von Menschen gemacht, die mit ihren Familien hiergezogen sind und eine neue Heimat gefunden haben. Sie adeln damit nicht nur die deutsche Sprache als das Medium, mit dem sie ihre Geschichten erzählen wollen. Sie bereichern auch die deutsche Sprache selbst – und uns als Leserinnen und Leser“, so Jan Bahr, Deutsch-Fachsprecher der Goetheschule und Kursleiter. Die Schülerin Yasmin Ayyoub ergänzt: „Uns ist es wichtig zu zeigen, wie unverzichtbar und bereichernd Migration für unsere Kultur ist, und das seit Langem. Gerade heute, in der die Spaltung der Gesellschaft zunimmt und es sogar Gruppen gibt, die glauben, Menschen in „echte Deutsche“ und „falsche Deutsche, die man aus dem Land werfen muss“, einteilen zu müssen, wollen wir zeigen, dass gerade die Heterogenität auch bezüglich der Herkunft etwas echt Deutsches ist.“
Die Ausstellung ist bereits die zweite Zusammenarbeit von Katja Harjes, der Leiterin der Stadtbibliothek, und dem Lehrer Jan Bahr. Sie ist für alle Nutzerinnen und Nutzer der Bibliothek zugänglich und dauert noch bis Ende Juli.
Bei dem Projekt wirken folgende Schülerinnen und Schüler mit: Yousra Ajaghfouf Bousacour, Amalia Asan, Yasmin und Yasser Ayyoub, Olivia Becker, Amira Benassaoui, Jan Carenini Timm, Leoni Fink, Nina Gräwe, Julien Hahn, Adrian Hannen, Branko Ivanic, Jasmin Käding, Charlize und Tallula Koslowski, Nikolas Ortwein, Zoheib Siddiqi, Noah Torrealba Auerbach, Noel Wagner.