Stadt Neu Isenburg

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Hugenottenmedaille für Martina und Achim Lenssen

Das Stadtteilcafé im Stadtteilzentrum West ist für viele Anwohnerinnen und Anwohner eine feste Institution. Im Durchschnitt kommen jeden Donnerstag-nachmittag, zwischen 14:30 Uhr und 17:00 Uhr, 15 bis 20 Seniorinnen und Senioren zu einem gemütlichen Nachmittag zusammen. Man plaudert, tauscht Rezepte aus und gibt sich gegenseitig hilfreiche Tipps.

Untrennbar mit diesem Angebot ist das Ehepaar Lenssen verknüpft. Über 14 Jahre hat Martina Lenssen wöchentlich ihre Gäste im Stadtteilzentrum West mit Kaffee und Kuchen bewirtet. Ihr Mann Achim Lenssen unterstützte sie dabei vor allem logistisch: Er kaufte Kuchen, Kaffee, Kaltgetränke und alles, was zu einem Nachmittag „…aber bitte mit Sahne“ dazugehört. Brauchte Martina noch eine helfende Hand beim Servieren, war er selbst-verständlich zur Stelle. Beide haben nun entschieden, den Staffelstab weiterzugeben. Mit Beginn des Jahres 2024, legten Martina und Achim Lenssen dieses Ehrenamt nieder, auch weil sie wussten, dass die Tradition des ge-meinsamen Kaffeetrinkens im Stadtteilzentrum fortgesetzt wird. Das Ehe-paar Lenssen freut sich, dass sich Mona Kessler und Ernesto Lodrini zukünftig, sich um das gesellige Beisammensein kümmern.

Im Rahmen der Magistratspressekonferenz bedankte sich Bürgermeister Dirk Gene Hagelstein für das langjährige Engagement und überreichten als Anerkennung dieser Leistungen die Hugenottenmedaille: „Auch in unserer Stadt gibt es viele Menschen, die entweder tatsächlich einsam sind oder sich so fühlen. Einsamkeit hat viele Facetten und betrifft Menschen aller Alters-gruppen, gerade deswegen sind abwechslungsreiche Angebote im unmittel-baren Wohnumfeld wie im Stadtteilzentrum West sehr wichtig. Für viele Gäste ist das Stadtteilcafé der Höhepunkt der Woche. Martina und Achim Lenssen haben jeden Café-Nachmittag mit Hingabe gestaltet und sich liebe-voll um jeden einzelnen gekümmert. Als Anerkennung Ihrer Leistungen über-reichen wir Ihnen heute die Hugenottenmedaille“.

„Kuchen besorgen, Kaffee kochen, eindecken, abräumen und aufräumen, Einnahmen und Ausgaben verwalten – all das gehört zu ihrem Ehrenamt dazu, das jede Woche unzählige Stunden in Anspruch nimmt. Ich habe ge-hört, Sie haben sogar ihre Urlaube danach gerichtet. Ihr Einsatz war wirklich tolle Teamarbeit. Wir bedanken uns ganz herzlich für die Ihren Einsatz und die vielen schönen Stunden, die Sie den Menschen beschert haben,“ er-gänzt Ehrenamtsdezernent Patrick Föhl.

Auch Ina Lackert-Irion möchte dieses veritable Angebot des Stadtteilzent-rums West nicht missen und bedankt sich herzlich beim Ehepaar Lenssen.

Über das Stadtteilcafé
Die Idee zu dem Nachbarschaftscafé reicht viele Jahre zurück in die Lukas-gemeinde. Als 2007 aus dem ehemaligen Gemeindezentrum der Lukasge-meinde das Stadtteilzentrum West wurde, blieb die Tradition eines gemein-samen Nachmittagscafés erhalten. Vorbild war das Iseborjer Babbelcafé in der Bansamühle. Helga Bormann und Martina Lenssen bewirteten die Gäste anfangs sogar jeden Dienstag und Sonntag und teilten sich die Arbeit mit anderen Engagierten. Die Öffnungszeiten des Stadtteilcafés richteten sich dabei einerseits nach den Wünschen und Bedürfnissen der Gäste, anderer-seits aber auch nach der Verfügbarkeit ehrenamtlicher Hilfe. So kam es, dass der Wochentag wechselte und die Sonntage reduziert wurden.

Als 2017 die Schließung des Cafés drohte, übernahmen kurzerhand Martina Lessen und ihr Mann Achim diese Aufgabe. Selbst während der Pandemie sorgten sie mit umfangreichen Maßnahmen dafür, dass den Seniorinnen und Senioren die wöchentliche Zusammenkunft aufrecht erhalten blieb. Sie nutz-ten den großen Saal, sorgten für ausreichend Lüftung und Desinfektion und stellen Tische mit großem Abstand auf, an denen dann jeweils nur ein Haus-halt bzw. eine Person Platz fand. Für viele Gäste des Cafés war dies der einzige Nachmittag der Begegnung. Viele Menschen, insbesondere Ältere, fühlten sich in dieser Zeit geradezu sozial amputiert.

Im Stadtteilcafé gab es so manchen Höhepunkt oder besondere Aktion. So wurde zu Aschermittwoch auch mal Hering gegessen, Geburtstage wurden gefeiert und zu besonderen Anlässen gab es die passenden süßen Spezia-litäten oder auch die allseits beliebte Schwarzwälder-Kirsch-Torte.

Wer das Café im Stadtteilzentrum West, Kurt-Schumacher-Straße 8, kennenlernen möchte ist herzlich eingeladen, jeden Donnerstag, von 14:30 Uhr bis 17:00 Uhr.

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