Stadt Neu Isenburg

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40. Todestag von Iska Stamm

Die Geschichte einer Frau des Heims des Jüdischen Frauenbundes

Iska Stamm ist einer der hunderten Namen, die man im Online-Gedenkbuch des Heims des Jüdischen Frauenbundes finden kann. Mit ihrem Schicksal steht sie für viele verfolgte Jüdinnen und Juden im Zweiten Weltkrieg, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden und sich an einem anderen Ort eine neue Existenz aufbauen mussten.

Iska und Tamara Stamm (rechts) im Garten des Heims

Wer war Iska Stamm?

Iska Stamm (Sztam) wurde am 25. März 1891 in Krzepicze/Polen geboren. Sie kam 1923 mit ihrer kleinen Tochter Tamara in das Heim des Jüdischen Frauenbundes nach Neu-Isenburg. Diese erblickte am 5. Februar 1922 in Wiesbaden das Licht der Welt. Iska Stamm arbeitete im Heim „Isenburg“ als Kindergärtnerin und Säuglingspflegerin, während Tamara in Neu-Isenburg die Pestalozzi-Volksschule und ein Jahr lang das Gymnasium besuchte. Mutter und Tochter blieben zwölf Jahre lang in der Einrichtung. Denn im Heim konnte Iska Stamm ihren Beruf ausüben, ohne sich von ihrer Tochter trennen zu müssen. Sie war eine bei den Erwachsenen wie bei den Kindern äußerst beliebte Betreuerin beziehungsweise Kollegin. Früh erkannte sie, dass sie und ihre Tochter in Deutschland keine Zukunft haben würden. Deshalb wanderten beide am 31. März 1935 über Triest nach Palästina aus, wo sie in Haifa an Land gingen. Sie zogen nach Tel Aviv, wo Iska Stamm gelang, gute Freundschaften zu knüpfen, die ihr halfen, in einer Montessori-Kindertagesstätte in Jerusalem Arbeit zu finden. Ihr beruflicher Neuanfang war nicht leicht: Da sie noch nicht gut genug Hebräisch sprach, konnte sie nicht als Kindergärtnerin eingesetzt werden, sondern arbeitete als Köchin in der Kindertagesstätte – mit großem Erfolg. Sie verstarb vor 40 Jahren, am 1. Dezember 1984, im Alter von 93 Jahren in Israel.

Diese und viele weiteren Lebensgeschichten findet man auf der Webseite des Online-Gedenkbuches des Heims des Jüdischen Frauenbundes. Das Angebot steht auf Deutsch und Englisch zur Verfügung, da das Gedenkbuch immer wieder Anlaufpunkt internationaler Rechercheanfragen ist. Mittlerweil kann man dort 767 Personen namentlich finden und nicht selten bewegende Biografien kennenlernen.

Kontakte:

Seminar- und Gedenkstätte Bertha Pappenheim
Zeppelinstraße10
63263 Neu-Isenburg

E-Mail: bertha.pappenheim.hausstadt-neu-isenburgde 
Tel.:06102 241-754/-755

Gedenkbuch für das Heim des Jüdischen Frauenbundes in Neu-Isenburg (1907-1942)

Webseite: https://gedenkbuch.neu-isenburg.de/namen/ (Öffnet in einem neuen Tab)

Artikel Iska Stamm: https://gedenkbuch.neu-isenburg.de/namen/stamm-sztam-iska (Öffnet in einem neuen Tab)

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