Wie bereits berichtet, feiert die Bansamühle in diesem Jahr ihr 320-jähriges Bestehen. Das historische Wahrzeichen der Hugenotten- und Waldenserstadt Neu-Isenburg, wurde 1705 von Andreas Loeber errichtet, dem Baumeister des Grafen Johann Philipp von Ysenburg und Büdingen. Im Laufe der Jahrhunderte änderte sich die Nutzung – von der „Blitz- und Donnermühle“ mit zugehörigem Wohnhaus und Wirtschaftsgebäuden, zum behaglichen Landsitz der Brüder Bansa Ende des 18. Jahrhunderts bis hin zum beliebtesten Trauort in Neu-Isenburg heute.
Doch nicht nur Paare geben sich im historischen Ambiente das Jawort, auch kulturelle Veranstaltungen finden hier statt. Ein neues Kulturformat startet am 2. November. Als Hommage an den visionären, gräflichen Hofbaumeister und mit neuen Ideen veranstaltet Miruna Costa mit vielen Unterstützerinnen und Unterstützern das „Loebers Kulturcafé“.
Es wird am 2. November, um 14:00 Uhr, feierlich in der Bansamühle, Bansastraße 29, mit einem Rahmenprogramm anlässlich des Jubiläums der Bansamühle, eröffnet.
Erster Stadtrat Stefan Schmitt wird die „Schlüssel“ für die Bansamühle symbolisch an Miruna Costa überreichen und sich bei Gabriele Trapold und ihrem Team des „Iseborjer Babbelcafé“ bedanken. Der Name des beliebten Treffs war von 2004 bis zu Beginn der Coronapandemie 2020 Programm: In der Bansamühle trafen sich jede Woche die Besucherinnen und Besucher zum „babbeln“ (was auf hochdeutsch so viel wie reden heißt), Kuchen essen und zum Kaffee trinken.
„Mit großem Dank blicken wir auf das unermüdliche Engagement von Gabriele Trapold und ihrem Team zurück. Sie hat einen Raum des Miteinanders geschaffen. Umso mehr freuen wir uns, dass die Bansamühle, die übrigens der beliebteste Trauort in Neu-Isenburg ist, nun durch das Engagement von Miruna Costa und ihrem Team wieder zusätzlich belebt wird“, sagt Erster Stadtrat Stefan Schmitt.
Ab dem nächsten Jahr wird an jedem letzten Sonntag im Monat, von 15:00 Uhr bis 18:00 Uhr, Loebers Kulturcafé, fortgesetzt, erstmalig am Sonntag, 25. Januar 2026. Das Café soll ein Ort werden, „wo Worte wandern, Gedanken fliegen und Generationen sich begegnen. Wo Kunst den Moment streift, Kaffee wärmt und Perspektiven neue Blickwinkel gewinnen – leise, lebendig, offen und mit einem Lächeln. Ein Raum für Menschlichkeit im Takt der Vielfalt und des Respektes“, verspricht Miruna Costa.
Loebers Kulturcafé soll ein Begegnungsort werden, der soziale Isolation durch echte Teilhabe überwindet. Menschen mit Unterstützungsbedarf wirken hier aktiv mit – nicht als Empfängerinnen und Empfänger von Hilfe, sondern als gestaltende Akteurinnen und Akteure. Ziel ist des sozial-kulturellen Projektes ist es, Begegnungen zu schaffen, die neue Blickwinkel eröffnen, Empathie fördern und ein respektvolleres gesellschaftliches Miteinander stärken.
„Unsere Gesellschaft steht vor zunehmender sozialer Fragmentierung. Digitalisierung, Einsamkeit und abnehmende Empathie prägen den Alltag vieler Menschen. Besonders betroffen sind vulnerable Gruppen wie Menschen mit Demenz, körperlichen Einschränkungen oder in sozial prekären Lebenslagen. Es fehlt an niederschwelligen Begegnungsorten, die Inklusion, Verständnis und Teilhabe ermöglichen“, erläutert Miruna Costa. Sie führt weiter aus, dass Nachhaltigkeit hier einen verantwortungsbewussten Umgang mit einem der wertvollsten Schätze der Menschheit bedeutet: den zwischenmenschlichen Beziehungen. „In einer zunehmend digitalisierten Welt, in der Emotionen oft durch Emojis ersetzt und die Poesie des Augenblicks durch TikTok-Posts zur Massenbelustigung verkommen, müssen wir genauso intensiv über die Nachhaltigkeit des „Mensch-Seins“ nachdenken – mit all seinen Werten – wie über die Erhaltung materieller Ressourcen“, sagt sie.
Das Projekt wird maßgeblich durch ehrenamtliches Engagement getragen. Menschen aus allen Lebensbereichen sind eingeladen, sich einzubringen – ob als Begleiterinnen und Begleiter, Gastgeberinnen und Gastgeber, Kulturschaffende oder Helferinnen und Helfer im Cafébetrieb. Kooperationen mit sozialen Trägern und lokalen Initiativen sind geplant. Mit "Loebers Kulturcafé" entsteht ein Ort gelebter Menschlichkeit – mitten im Alltag.
Miruna Costa bedankt sich schon jetzt bei den Unterstützerinnen und Unterstützerinnen dieses Projektes: der Stadt Neu-Isenburg, dem Kreis Offenbach, der Bäckerei "Café Ernst", dem ambulanten Pflegedienst und Mehrstundenpflege "Schon und Jansen" Neu-Isenburg, der Speisekammer Neu-Isenburg und den Werkstätten Hainbachtal.