Filmbiografie D/Ö 2016
Bereits kurz nach der Machtübernahme 1933 verbrannten die Nationalsozialisten in propagan-distisch inszenierten Aktionen überall im Deutschen Reich die Bücher ihnen missliebiger Autoren. Darunter auch die Bücher von Erich Kästner - weil seine literarischen Werke als „undeutsch“ und „zersetzend“ gebrandmarkt wurden. Er wurde praktisch mit Berufsverbot belegt. Auch in Neu-Isenburg fand am 24.06.1933 auf dem Wilhelmsplatz eine Bücherverbrennung statt. Es war ein bedeutsamer erster Schritt in einer langen Kette von Kulturbrüchen und später unvorstellbaren Verbrechen der Nationalsozialisten. Der Film, den wir zu diesem Anlass zeigen, schildert die Geschichte der außergewöhnlichen, leider viel zu kurzen Freundschaft zwischen Erich Kästner und einem Berliner Jungen. Die Erzählung führt uns genau in die Zeit der nationalsozialistischen Machtergreifung und beruht auf wahren Begebenheiten im Leben des damals bereits berühmten Autors. Auf leichtfüßige und stimmige Weise zeigt der Film die damalige Zeitgeschichte - darunter auch die Bücherverbrennung. Er integriert - fast unmerklich - auch immer wieder wunderbare Zitate von Erich Kästner. Ein großartiger, liebevoll anrührender Film mit einer tollen Besetzung.