Heute nimmt Familienpolitik für sich in Anspruch, Gleichstellungspolitik zu sein. Wie aber beeinflussen familienpolitische Leistungsansprüche die Arbeitsteilung von Paaren, die eine Familie gründen? Warum bleiben die Gleichstellungserfolge der neuen Familienpolitik verhalten? Mit unterhaltsamen Auszügen aus Paardiskussionen versuchen wir, all diesen Fragen auf die Spur zu kommen. Diskussionspassagen zwischen Eltern, die eine Arbeitsteilung arrangieren, sind aber nicht nur unterhaltsam, sie zeigen auch, mit welchen Widersprüchen Eltern konfrontiert sind. So stellt der Vortrag die Überlastung vieler Familien und ihre Folgen für Mütter in einen gesamtpolitischen Kontext, er veranschaulicht, dass die Unvereinbarkeit von Familie mit der Erwerbsarbeit ein strukturelles Problem unserer Zeit darstellt, das innerhalb der kapitalistischen Wirtschaftslogik von den Eltern nicht individuell bewältigt werden kann.

Referentin: Dr. Lisa Yashodhara Haller, Institut für Sozialforschung, Frankfurt/M.
Anmeldeschluss: 22. Januar 2025 
Anmeldung an frauenbuerodreieichde