Stadt Neu Isenburg

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Energiebericht der GEWOBAU für das Jahr 2022

Durchschnittlicher Energieverbrauch für GEWOBAU-Objekte konnte von 2008 bis zum Jahr 2022 um rund 25 Prozent reduziert werden.

Seit dem Jahr 2008 erstellt die GEWOBAU Gemeinnützige Wohnungs­baugesellschaft mbH Neu-Isenburg einen jährlichen Energiebericht. Der Geschäftsführer der städtischen Wohnungsbaugesellschaft, Herr Stephan Burbach, legt somit zum fünfzehnten Mal einen ausführlichen Energiebericht vor. Der Energiebericht umfasst zum 31.12.2022 einen Bestand der Wohnungsbaugesellschaft von 2.635 Wohnungen und 31 Gewerbeeinheiten. Nicht im Energiebericht enthalten sind Gemein­schaftsunterkünfte für ca. 130 Personen mit insgesamt rund 1.960 m².

Der Energiebericht enthält die Fortschreibung des Energieverbrauchs für alle Liegenschaften, Informationen über die bereits durchgeführten Maß­nahmen sowie einen Ausblick auf die geplanten Neubauvorhaben der GEWOBAU.

Energiekennwert

Der Durchschnitt aller Objekte ergibt für das Jahr 2022 einen Energie­kennwert von 118,33 kWh/m² Gebäudenutzfläche jährlich. Dies bedeutet im Vergleich zu 2021 (124,24 kWh/m² Gebäudenutzfläche jährlich) einen um 4,75 Prozent niedrigeren Wert. Der Jahresvergleich 2008 (158,77 kWh/m² Gebäudenutzfläche jährlich) zu 2022 zeigt eine Verbesserung des Energiekennwertes um 25,47 Prozent.

Energiekennwert jaehrlich

Verbrauch*

Die Differenz des Energiekennwertes der Jahre 2008 und 2022 beträgt 40,44 kWh/m² Gebäudenutzfläche jährlich. Dies bedeutet bei aktuell rund 198.957 m² Gebäudenutzfläche aller im Energiebericht enthaltenen GEWOBAU-Objekte einen um rund 8,05 Mio. kWh reduzierten Ver­brauch.

CO2-Emission*

Wären keine energetischen Modernisierungen durchgeführt worden, würde der Verbrauch auch im Jahr 2022 rund 8,05 Mio. kWh höher liegen. Dies hätte einen CO2-Ausstoß von rund 2.478 Tonnen bedeutet.

* Die Neubauprojekte mit einem niedrigeren Energieverbrauch wurden bei diesem Vergleich nicht rausgerechnet.

Der Geschäftsführer der GEWOBAU weist darauf hin, dass sich die ermittelten Kennzahlen nur bedingt vergleichen lassen, da das Nutzer­verhalten einen maßgeblichen Einfluss auf den Energieverbrauch eines Gebäudes hat. So gibt es im Bestand der GEWOBAU baugleiche Gebäude mit gleicher technischer Ausstattung aber stark abweichenden Energiekennwerten.

Modernisierungen

Im Jahr 2021 wurden keine Modernisierungs- und Energiesparmaß­nahmen durchgeführt. Auch für die nächsten Jahre sind keine größeren Modernisierungen geplant, da der momentane Tätigkeitsschwerpunkt der GEWOBAU auf Neubauprojekten im Stadtquartier Süd liegt. Erforderliche Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen wurden bereits im Zeitraum von 2006 bis 2018 an 2.232 Wohnungen in 217 Häusern vorgenommen. Fast alle Gebäude, die vor 1980 errichtet worden sind, wurden bereits modernisiert. Hierfür wurden rund 90 Mio. € investiert. Davon entfielen 35,2 Mio. € auf energetische Modernisierungen, wie z. B. Wärmedämmungen, Erneuerungen von Heizungsanlagen, Einbau von Lüftungsanlagen oder Fenstererneuerungen. 37,2 Mio. € wurden durch Eigenkapital der GEWOBAU finanziert. Über den Rest wurden Modernisierungsdarlehen bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW-Bank) oder Kapitalmarkt­darlehen aufgenommen.

Beispiel einer Modernisierung aus dem Jahr 2012

Die 1961 errichteten Häuser mit 27 Wohnungen und einer Gesamt­wohnfläche von rund 1.642,80 m² wurden im Jahr 2011 modernisiert. Hierbei wurde die gesamte Heizungs-, Sanitär- und Elektroinstallation erneuert. Die Häuser erhielten einen Vollwärmeschutz und an den bestehenden Balkonen wurden die Brüstungen sowie die Fliesen erneuert. Zur Unterstützung der Warmwasseraufbereitung und der Erwärmung des Heizungswassers wurde eine Solaranlage installiert. Mit der heizungs- und warmwasserunterstützenden Solaranlage können im Vergleich zu gleichen Objekten ohne Solaranlage zusätzlich ca. 10 % Energieverbrauch und somit auch Kosten und CO2-Emmission eingespart werden. Die Investitionskosten lagen bei 1.834.151,74 €. Hiervon wurden 618.453,65 € über Eigenkapital, 350.000,00 € über Darlehen und 865.698,09 € über ein Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) finanziert. Der Anteil der energetischen Sanierungskosten lag bei 865.698,09 €.

Energiekennwert

Für das Jahr 2010 betrug der Energiekennwert 184,88 kWh pro Quadratmeter Gebäudenutzfläche jährlich. Im Jahr 2022 betrug der Energiekennwert nur noch 104,02 kWh pro Quadratmeter Gebäudenutz­fläche im Jahr, dies entspricht einer Reduzierung von 44 %.

Energiekennwert

Verbrauch

Der Verbrauch lag im Jahr 2010 bei 352.468 kWh und 2022 bei 158.960 kWh. Der Verbrauch konnte somit im Jahresvergleich 2011 mit 2022 um rund 55 % gesenkt werden.

CO2-Emission

Die CO2-Emission lag im Jahr 2010 bei 44,16 Tonnen. Im Jahr 2022 lag die CO2-Emission bei 19,92 Tonnen und konnte somit um rund 55 % oder 24,24 Tonnen gesenkt werden.

Neubauprojekte im Stadtquartier Süd - Neue Welt

Fernwärme im SQS

Über die Fernwärmeversorgung im SQS werden derzeit Überlegungen angestellt, ob es ökologisch und ökonomisch bessere Lösungen gibt. In der ursprünglichen Vorplanung ist ein Blockheizkraftwerk mit Kraft-Wärmekopplung vorgesehen. Mit der zentralen Erzeugung der benötigten Wärme für das SQS soll mindestens eine jährliche Gesamtersparnis von 400 Tonnen CO2-Emissionen erreicht werden. Die Grundlage dieser Angabe stammt aus den Berechnungen der Stadtwerke Neu-Isenburg GmbH (SWNI). Diese Maßnahme allein wird die Klimaziele der Stadt Neu-Isenburg gemäß dem aktuellen Klimakonzept erreichen.

Nachfolgend wird auf das erste Projekt mit 252 Wohnungen, WIE 173, eingegangen. Dies im Hinblick auf Photovoltaikanlagen, Ladeinfrastruktur für Elektromobilität und eine detaillierte energetische, ökologische und ökonomische Betrachtung.

Ladeinfrastruktur Elektromobilität (E-Mobilität)

Wie auch bei den PV-Anlagen hat die GEWOBAU in Kooperation mit der SWNI bereits Erfahrungen im Bereich Ladeinfrastruktur E-Mobilität sammeln können. Im Baugebiet Birkengewann sind rund 250 PKW-Abstellplätze in Tiefgaragen für die Ausstattung mit Wallboxen zum Laden von Elektro- oder Hybridfahrzeugen vorgerüstet worden. Allein im Projekt WIE 173 ist geplant, in den Tiefgaragen ca. 350 PKW-Abstellplätze zur Montage von Wallboxen vorzurüsten, über die Elektro- oder Hybrid­fahrzeuge geladen werden können. In den weiteren Projekten der GEWOBAU im SQS wird diese Vorbereitung ebenfalls vorgesehen. Hiermit wird ein wichtiger Beitrag zur Umstellung der PKW-Mobilität vom Verbrennungsmotor zum Elektroantrieb geleistet.

Die GEWOBAU übernimmt bei dieser Kooperation sämtliche Kosten für die Infrastruktur zur späteren Kabelverlegung durch die SWNI, stellt die Zählerplätze und Zählerräume zur Verfügung und bewirbt das Produkt der SWNI bei der Vermarktung der Objekte. In den Wohnungsangeboten werden Informationen zur Ladeinfrastruktur gegeben und die Mieter erhalten bei Vertragsabschluss weitere Information zu diesem Thema.

Die Investitionen für die beschriebenen baulichen Arbeiten der GEWOBAU betragen ca. 500,00 € je PKW-Tiefgaragenstellplatz. Dies bedeutet für das Projekt WIE 173 Mehraufwendungen in Höhe von rund 175.000,00 € für ca. 350 auszustattende PKW-Stellplätze. Die CO2-Emissionseinsparung dieser Maßnahme kann nicht beziffert / berechnet werden, da die Beauftragung der Montage einer Wallbox vom Bedarf der Mieter und die Einsparung von den tatsächlichen Fahrleistungen und der Nutzung der Lademöglichkeiten und dem Fahrverhalten abhängig sind.

Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen)

Es ist geplant, dass die GEWOBAU in Kooperation mit der SWNI PV-Anlagen in sogenannten Mieterstrommodellen errichten lässt. Die GEWOBAU stellt die Dachfläche inklusive der im Gründach integrierten Unterkonstruktion für die PV-Module zur Verfügung und trägt die Kosten. Die Aufwendungen für die GEWOBAU betragen ca. 1.200,00 € je Wohnung, also insgesamt rund 300.000,00 €. Im Gegenzug wird mit der SWNI schriftlich vereinbart, dass den Mietern im Rahmen der Strom­versorgung ein um 10 % günstigerer Stromtarif, als der des Grundtarifs der SWNI, angeboten wird und die SWNI eine Miete für die Nutzung der Dachfläche und der Unterkonstruktion entrichtet. Somit beziehen die Mieter günstigeren und umweltfreundlicheren Strom. Die GEWOBAU schließt ebenfalls alle Verträge für den Allgemeinstrom der Objekte im Rahmen des PV-Stroms ab. Somit profitieren auch hier die Mieter/innen.

Die PV-Anlagen auf den Gebäuden des ersten Bauabschnitts mit 252 Wohnungen in 14 Häusern sollen mit einer Gesamtleistung von ca. 274 kWp errichtet werden. Im Durchschnitt werden jährlich mit der PV-Anlage ca. 274.000 kWh Strom erzeugt. Insgesamt können mit dem erzeugten PV-Strom ca. 77,3 Tonnen jährlich an CO2-Emissionen einge­spart werden.

Solar- und Photovoltaikanlagen

Im Bestand der GEWOBAU sind derzeit PV-Anlagen, die in Kooperation mit den SWNI im Rahmen des sogenannten Mieterstrommodells errichtet wurden, für 135 Wohnungen mit einer Leistung von rund 72 kWp vorhanden. In den kommenden Jahren sind neben der Errichtung weiterer PV-Anlagen auf Neubauten, wie unter dem Punkt 3 beschrieben, auch die Nachrüstungen von PV-Anlagen auf Bestandsgebäuden geplant. In den Jahren 2023 und 2024 sollen insgesamt für 206 Wohnungen PV-Anlagen mit einer Leistung von insgesamt bis zu 340 kWp errichtet werden. Die erste von diesen Anlagen mit 40 kWp wird im Oktober 2023 auf den Häusern Bahnhofstraße 201 und 203 errichtet. Ab Januar 2024 können die Mieter dieser Häuser und des benachbarten Hauses Alicestraße 31, insgesamt 44 Wohnungen, vergünstigten Strom beziehen. Die Mieter sollen auch hier durch das Mieterstrommodell doppelt profitieren, nämlich sowohl durch vergünstigten Privat- als auch durch vergünstigten Allgemeinstrom.

Wenn die PV-Anlagen planmäßig errichtet werden können, wären Ende des Jahres 2024 auf Bestandsgebäuden der GEWOBAU insgesamt PV-Anlagen mit einer Leistung von 412 kWp vorhanden. Dadurch könnten mit dem erzeugten PV-Strom ca. 116 Tonnen jährlich an CO2-Emissionen eingespart werden. Rechnet man noch die PV-Anlagen, 274 kWp, des ersten Neubauprojekts im SQS/Neue Welt hinzu, käme man auf eine jährliche Einsparung der CO2-Emissionen von rund 193,5 Tonnen jährlich. Dies bei einer PV-Anlagenleistung von rund 686 kWp und ca. 686.000,00 kWh erzeugtem Strom.

Für die Zukunft sind sowohl auf Neubauten als auch auf Bestands­gebäuden weitere PV-Anlagen geplant. Die Gesamtleistung und die Kosten können derzeit nicht zuverlässig abgeschätzt werden, da die Errichtung von PV-Anlagen von vielen Faktoren abhängig ist. Mittelfristig ist aber das Ziel, weitere Projekte mit PV-Anlagen durchzuführen und dabei nochmals die oben genannten Anlagengrößen zu erreichen.

PV Anlage Calvinplatz

Im Bestand der GEWOBAU gibt es zu den beschriebenen PV-Anlagen auch noch Objekte, bei denen Solaranlagen zur Unterstützung der Warmwasserbereitung und der Erwärmung des Heizungswassers installiert wurden. Insgesamt ist dies bei zehn Objekten mit 101 Wohnungen der Fall. Aktuell sind keine weiteren Projekte mit dieser Technik geplant, da im Neubaubereich auf effiziente Fernwärmelösungen gesetzt wird, und derzeit keine Bestands­modernisierungen durchgeführt werden.

Für die Energieberichte der kommenden Jahre ist geplant, dass neben der Bewertung des gesamten Bestandes, genannten CO2-Emmisions­einsparungen, zusätzlich die Maßnahmen mit Solar- und PV-Anlagen in Grafiken dargestellt werden und auch eine Gesamtdarstellung erfolgt.

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