Aufgabe des Wettbewerbs war, das Gebäudeensemble in zentraler Innenstadtlage so umzubauen und zu erweitern, dass es für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Neu-Isenburg zu einem kulturellen ‘Foyer und Wohnzimmer‘ und für die Metropolregion Rhein-Main zu einem innovativen Kultur- und Begegnungsort wird.
Das zu modernisierende Bestandsgebäude war im Zusammenwirken mit seiner Erweiterung funktional und architektonisch anspruchsvoll sowie nachhaltig weiterzuentwickeln und ansprechend in das ebenfalls aufzuwertende städtebauliche Umfeld zu integrieren.
Dabei war die heutige Fläche von 10.440 m² Brutto-Grundfläche (BGF) um ca. 4.110 m² auf 14.550 m² zu erweitern.
Der Wettbewerb war als nicht offener Wettbewerb mit EU-weiter Ankündigung ausgelobt. Das Wettbewerbsverfahren war anonym. Für die Bearbeitung wurden Teams aus Architekten und Landschaftsarchitekten gebildet. Am europaweit ausgeschriebenen Wettbewerb haben 20 Planungsteams teilgenommen.
Für den Umbau der Hugenottenhalle und der Stadtbibliothek zu einem Kultur- und Bildungszentrum wurden bislang 800.000 Euro im Förderprogramm Wachstum und nachhaltige Erneuerung angemeldet.
Siegerentwurf
In der Preisgerichtssitzung, die am 26. und 27.08.2024 stattfand, stimmte das Preisgericht unter dem Vorsitz von Prof. Zvonko Turkali aus Frankfurt einstimmig für den Entwurf des Teams: AFF Architekten und Landschafts.Architektur Birgit Hammer, Berlin.
Das Preisgericht: ‘Den Verfassern gelingt das Ordnen des heterogenen Erscheinungsbilds der heutigen Gebäudeanlage unter Würdigung ihrer bestehenden Qualitäten, durch behutsame bauliche Ergänzungen. Damit verbunden ist eine spürbare Erhöhung der Funktionalität und der architektonischen Wirkung. Die klare Ablesbarkeit der einzelnen Kultur- und Bildungsfunktionen über die drei neu entstehenden Gebäudevolumina trägt dazu bei, dass sich das neue Gebäudeensemble selbstbewusst im Stadtraum präsentiert. Das Vernetzen der Außen- und Innenräume zu einem großzügigen Raumkontinuum schafft eine hohe Aufenthaltsqualität.
Offenheit und Transparenz werden nicht nur durch großzügige Blickbeziehungen, sondern auch durch Öffnungen in Decken sowie durch Atrien und Lufträume in die oberen Geschosse, wie in das Untergeschoss erzeugt.‘
Prof. Zvonko Turkali: ‘Das Preisgericht erkennt die maßstäbliche und ruhige, aber dennoch selbstbewusste Architektur in besonderem Maße an. Gewürdigt wird auch, dass Aspekte der Nachhaltigkeit intelligent und maßvoll berücksichtigt sind.‘
Bürgermeister Gene Hagelstein: ‘Die geplante Sanierung und Erweiterung unseres Kulturkomplexes ist ein bedeutender Schritt für Neu-Isenburg. Mit der Neugestaltung schaffen wir einen modernen und einladenden Ort, der als kultureller und sozialer Mittelpunkt unserer Stadt mit Ausstrahlung in die Region fungieren wird. Ich freue mich darauf, die kulturelle Zukunft Neu-Isenburgs gemeinsam mit Ihnen zu gestalten.‘
Weitere Preise und Anerkennungen
Zwei dritte Preise ging an die Teams
Bez + Kock, Generalplaner GmbH mit Koeber Landschaftsarchitektur GmbH, Stuttgart und Ortner & Ortner Baukunst Gesellschaft von Architekten mbH mit ST raum a. Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH, Berlin.
Anerkennungen erhielten die Teams: Peter Zirkel Gesellschaft von Architekten mbH mit QUERFELDEINS Landschaft I Städtebau I Architektur, PartGmbB, Dresden / Meurer Generalplaner GmbH, Frankfurt mit BIERBAUM.AICHELE.landschaftsarchitekten Part.GmbB, Mainz / asp Architekten GmbH mit bäuerle landschaftsarchitektur + stadtplanung, Stuttgart.
Für Preise und Anerkennungen standen insgesamt 241.000 EUR zzgl. MwSt zur Verfügung.
Auf den 1. Preis entfallen 96.400 Euro. Der 2. Preis wurde nicht vergeben, dafür zweimal der 3. Preis mit je 48.200 Euro, dazu Anerkennungen in Höhe von 48.200 Euro.
Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten
Die Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten findet vom 28. August bis 1. September 2024 täglich von 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr in der Hugenottenhalle statt. Besucher*innen können sich auf ein abwechslungsreiches Begleitprogramm freuen, das von den zukünftigen Akteuren des neuen Kultur- und Bildungszentrums gestaltet wird.
Wie geht es weiter?
Im nächsten Schritt wird sich der Magistrat mit der einstimmigen Empfehlung des Preisgerichtes, das Konzept der 1. Preisträger der weiteren Planung zugrunde zu legen, befassen. Nach entsprechender Beschlussfassung werden mit den Siegern des Realisierungswettbewerbs die Architektenverträge verhandelt, die mehrere Leistungsstufen umfassen.