Stadt Neu Isenburg

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Emma Haas – vor 80 Jahren aus Theresienstadt entlassen

Die Geschichte einer Frau des Heims des Jüdischen Frauenbundes

Emma Haas ist einer der derzeit 768 Namen, die man im Online-Gedenkbuch des Heims des Jüdischen Frauenbundes finden kann. Vor 80 Jahren, am 5. Februar 1945 wurde sie aus Theresienstadt in die Schweiz entlassen. Mit ihrem Schicksal steht sie für viele verfolgte Jüdinnen und Juden im Zweiten Weltkrieg, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden und sich an einem anderen Ort eine neue Existenz aufbauen mussten.

Wer war Emma Haas? 

Emma Haas (geb. 03.07.1886) arbeitete fast 18 Jahre (01.08.1924 - 16./17.03.1942) als Hausmutter im Neu-Isenburger Heim des Jüdischen Frauenbundes. Als die 38-Jährige am 1. August 1924 nach Neu-Isenburg kam, war sie bereits seit neun Jahren Witwe. Ihr Ehemann, Albert Haas, war am 31. Juli 1915 im Ersten Weltkrieg gefallen. Die gemeinsame Tochter Else war zu diesem Zeitpunkt zwei Jahre alt. Diese lebte zeitweise mit ihrer Mutter im Heim des Jüdischen Frauenbundes.

Als eine der letzten Bewohnerinnen verließ Emma Haas im Zuge der zwangsweisen Auflösung der Einrichtung am 16. März 1942 das Heim „Isenburg“. Sie zog nach Mainz in die Gonsenheimer Straße. Wahrscheinlich wurde sie in eines der sogenannten „Judenhäuser“ Gonsenheimer Straße 13 oder 15 eingewiesen.

Am 10. Februar 1943 wurde Emma Haas von Darmstadt aus in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Sie blieb dort zwei Jahre lang interniert. Am 5. Februar 1945 wurden in einem Tauschgeschäft – Menschen gegen Devisen – 1200 jüdische Gefangene aus Theresienstadt in die Schweiz gerettet. Unter ihnen war Emma Haas.

Emma Haas emigrierte nach New York, wo sie bei ihrer Tochter Else und deren Familie lebte.

Ihre Tochter Else, geboren am 30.06.1913 in Pillig, war nur wenige Monate im Heim „Isenburg“ gemeldet (08.05.1937 - 08.10.1937). Im Oktober wurde sie nach Euskirchen abgemeldet. Sie ergriff den Beruf der Erzieherin, heiratete Jack Reinheimer aus Beerfelden und lebte nach ihrer Emigration bis zu ihrem Tod 1986 in New-York.

Diese und viele weiteren Lebensgeschichten findet man auf der Webseite des Online-Gedenkbuches des Heims des Jüdischen Frauenbundes. Das Angebot steht auf Deutsch und Englisch zur Verfügung, da das Gedenkbuch immer wieder Anlaufpunkt internationaler Rechercheanfragen ist.

Kontakte:

Seminar- und Gedenkstätte Bertha Pappenheim:

Zeppelinstraße 10
63263 Neu-Isenburg

E-Mail: bertha.pappenheim.hausstadt-neu-isenburgde 

Tel.:06102 241-754/-755

Gedenkbuch für das Heim des Jüdischen Frauenbundes in Neu-Isenburg (1907-1942)

Webseite: https://gedenkbuch.neu-isenburg.de/namen/ (Öffnet in einem neuen Tab)

Artikel Emma Haas: https://gedenkbuch.neu-isenburg.de/namen/haas-geb.gottlieb-emma (Öffnet in einem neuen Tab)

Artikel Else Haas: https://gedenkbuch.neu-isenburg.de/namen/haas-else (Öffnet in einem neuen Tab)

 

Emma Haas mit Baby
Emma Haas mit Baby im Garten des Heims (Bild aus dem Fotoalbum von Elisabeth Zilliken)

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