Hoher volkswirtschaftlicher Nutzen – stadtgestalterische Chancen – Entlastung vom Pendlerverkehr
Der Stadtverordnetenversammlung wurden die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie für die Verlängerung der Tramlinie 17 von Frankfurt über Neu-Isenburg und Dreieich nach Langen vorgelegt. Die Studie bestätigt die Wirtschaftlichkeit mit einem Nutzen-Kosten-Verhältnis von 2,2, wodurch Förderungen nach dem GVFG (Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz) möglich sind, wenn der Wert über Eins liegt. Volkswirtschaftlich steht also jedem ausgegebenen Euro ein Nutzen von 2,20 Euro gegenüber. Der Abschlussbericht zur Machbarkeitsstudie befindet sich derzeit in der finalen Bearbeitung und wird nach Vorliegen nachgereicht.
Die Studie wurde nach gemeinschaftlicher Ausschreibung der Städte Frankfurt, Neu-Isenburg, Dreieich und Langen von der Büro Ramböll aus Karlsruhe durchgeführt. Dies geschah im März 2022 nach einem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 15.12.2021.
Die Studie untersuchte auch eine kürzere Alternative, die bereits in Dreieich endet. Für diese Variante ist das Nutzen-Kosten-Verhältnis mit 1,74 geringer, aber auch diese Streckenführung kann gefördert werden.
Für die Linie 17 wird ein Zehnminutentakt empfohlen. Bei beiden Varianten wird eine so hohe Nachfrage prognostiziert, dass zusätzlich in der Hauptverkehrszeit die Tramlinie 18 auf gleicher Strecke bis zur Neuhöfer Straße verlängert werden soll.
Als Haltestellen in Neu-Isenburg sind nach dem bisherigen Endpunkt Stadtgrenze vorgesehen: Stadthaus/Alter Ort, Bahnhofstraße, Isenburgzentrum und Neuhöfer Straße. An der Haltestelle Isenburgzentrum besteht eine Vielzahl an Umsteigemöglichkeiten zu den Bussen und zur geplanten Regionaltangente West (RTW).
Die Studie erwartet eine Verlagerung von mehr als 4000 Person pro Tag zur Tram. Die damit verbundene Reduktion des Autoverkehrs hat zahlreiche Vorteile: weniger CO2-Emissionen, eine geringere Lärmbelastung und ein angenehmeres Umfeld für den Radverkehr. Die Straßenbahn bietet eine wesentliche Verbesserung des ÖPNV-Angebotes innerorts und im Verkehr mit den Nachbarstädten Frankfurt, Dreieich und Langen.
Ein großes Augenmerk wird in der Studie auf die stadtgestalterische Einbindung der Straßenbahn gelegt, beispielsweise mit Vorschlägen zur stärkeren Begrünung an Haltestellen.