Im Rahmen des Städtebauförderungsprogramms „Wachstum und nachhaltige Erneuerung in Neu-Isenburg“ mit dem Titel Vom Alten Ort zur Neuen Welt hat die Stadt Neu-Isenburg Machbarkeitsstudien über die Errichtung eines Parkhauses auf dem Wilhelmsplatz beauftragt. Ziel der verschiedenen Betrachtungsweisen war es, an der Stelle mehr Kapazitäten für den ruhenden Pkw-Verkehr zu schaffen. Der Wilhelmsplatz wird von verschiedenen Nutzergruppen frequentiert und beparkt. Dies sind Gäste im Alten Ort und Umgebung, Besucherinnen und Besucher der Vereinsaktivitäten im Haus der Vereine, Gäste bei Veranstaltungen sowie die Nutzenden der angrenzenden Kindertagesstätte.
Die Erwartung an den Bau eines Parkhauses auf dem Wilhelmsplatz mit derzeit 121 offenen Stellplätzen im Bestand war, zu vertretbaren Kosten mehr Kapazität zu generieren.
Hierzu sind durch ein externes Büro acht verschiedene Varianten geprüft worden. Alle Varianten werden nun der Stadtverordnetenversammlung mit der Empfehlung vorgelegt, eine weitere Planung und spätere Realisierung eines Parkhauses auf dem Wilhelmsplatz derzeit nicht weiterzuverfolgen.
Die Variantenuntersuchungen haben gezeigt, dass bei einer maximalen Erhöhung der Stellplatzanzahl im Bestand Kosten für ein solches Bauvorhaben in Höhe von 6 bis über 7 Mio. Euro entstehen und ein solches Parkhaus in dieser Dimension sich auf dem Wilhelmsplatz in Art und Maß der baulichen Nutzung keinesfalls einfügt. Durch die enorme Höhe und Geschossigkeit wäre die Errichtung einer solchen Gebäudehülle auf dem Wilhelmsplatz bauplanungsrechtlich nicht vertretbar, sie passt sich nicht in die Umgebung ein.
Eine Alternativvariante mit Kosten von rund 3 Mio. Euro generiert mit einer geringeren Geschossanzahl und einer bauplanungsrechtlichen städtebaulich besseren Einfügung in die Umgebung dann allerdings nur fünf bis 17 Stellplätze zusätzlich. Aufgrund dieser geringen Anzahl von zusätzlichen Parkplätzen bei immer noch einem Baukostenvolumen von rund 3 Mio. Euro kann hierfür ebenfalls keine Empfehlung gegeben werden.
Auch hat der Fördermittelgeber für die Umsetzung und Realisierung dieses Projektes Bedenken angemeldet, da bei öffentlichen Fördermitteln das Prinzip der Wirtschaftlichkeit und eine nachhaltige und ökologische Zielsetzung einzuhalten ist.
Es wird daher empfohlen, von einer Bebauung des Wilhelmsplatzes mit einem Parkhaus derzeit Abstand zu nehmen.
Im Rahmen des parallel in Bearbeitung befindlichen Parkraumkonzeptes, das zunächst den Bereich des Fördergebietes Vom Alten Ort zur Neuen Welt in der Kernstadt vertieft betrachten wird, wird auch das Parkraummanagement auf dem Wilhelmsplatz erneut untersucht und bewertet werden. Gegebenenfalls kann hier mit smarten Lösungen zur Parkraumbewirtschaftung eine langfristige und nachhaltige Lösung zur Entlastung der Parksituation in seiner Gesamtheit im Kerngebiet der Innenstadt beitragen.