Der Rotary-Club Dreieich-Isenburg hat auch 2025 den Rotary-Preis für soziales Engagement in der Region Dreieich verliehen. Der Preis ging in diesem Jahr an die Neu-Isenburger Initiative „Klein-Kiew“, die die Auszeichnung am vergangenen Montag im Rahmen eines Empfangs entgegennehmen durfte. Die Verleihung wird in jedem Jahr in einer anderen Stadt der 13 Kommunen ausgerichtet - dieses Jahr fand die Preisverleihung im Heusenstammer Schloss statt. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.
„Wir freuen uns sehr, dass die vorbildliche Initiative auf diese Weise eine besondere Würdigung erhält und gratulieren ganz herzlich. Selbstverständlich freuen wir uns auch mit den vielen Menschen, die sich bei „Klein-Kiew“ für ukrainische Geflüchtete einsetzen, über das Preisgeld. Damit können viele Projekte, die noch auf der Wunschliste stehen, Wirklichkeit werden“, sagen Bürgermeister Dirk Gene Hagelstein und Erster Stadtrat Stefan Schmitt, der für die Stadt bei der Preisverleihung dabei war.
Die Initiative "Klein-Kiew" wurde im Mai 2022 mit Unterstützung der Stadt ins Leben gerufen, um ukrainische Flüchtlinge zu unterstützen die nach Neu-Isenburg gekommen sind. Ein sicherer Raum für die traumatisierten Menschen und die Förderung der Integration standen von Anfang an im Mittelpunkt der Initiative.
Ehrenamtliche Helfer und Helferinnen bieten Beratung und Unterstützung bei Anträgen, Formularen und persönlichen Angelegenheiten an. Sie begleiten die Geflüchteten aus der Ukraine bei Behördengängen und Elterngesprächen, leisten Hilfe bei Briefen, Anträgen und Telefonaten.
Mit Hilfe der Stadt Neu-Isenburg konnte die Initiative einen Raum für regelmäßige Treffen und Projekte finden. Eines dieser Projekte ist ein Malkurs für Kinder im Alter von 6 bis 15 Jahren, die mit ihren Familien aus der Ukraine nach Neu-Isenburg geflohen sind. Seit Anfang 2023 findet dieser Kurs regelmäßig statt und im Oktober 2023 sind bereits einige der daraus entstandenen Bilder im Rathausfoyer ausgestellt worden.
Die Initiative fördert den Austausch mit der lokalen Bevölkerung, beispielsweise beim Tag der Nationen oder dem Weltkindertag in Neu-Isenburg. Neben einem ukrainischen Frauenchor treffen sich derzeit auch Kinder und Jugendliche um regelmäßig zu proben und die schrecklichen Erlebnisse in der Ukraine besser verarbeiten zu können.
Neben der Teilnahme an Veranstaltungen und Festen werden Spenden für das Malprojekt und weitere Projekte gesammelt, da die Initiative ausschließlich durch Spenden und ehrenamtliches Engagement finanziert wird. Es besteht der Wunsch, das kulturelle und künstlerische Angebot zu erweitern, beispielsweise auch mit Theaterbesuchen und Museumsführungen. Zudem ist die Anschaffung eines Laptops und eines Druckers zu geplant, um Anträge und Formulare schneller bearbeiten und den Zugang zu wichtigen Informationen und Ressourcen erleichtern zu können. Dafür kann die Initiative das Preisgeld natürlich gut gebrauchen.