Am 18. September 2024 hat die Stadtverordnetenversammlung beschlossen, dauerhaft die Geschwindigkeit in der nördlichen Frankfurter Straße auf 30 km/h zu reduzieren. Grundlage für die die Entscheidung war die positive Auswertung des einjährigen Probelaufs gewesen. Bürgermeister Dirk Gene Hagelstein: „Weniger Lärm, langsamere Autos, weniger Schadstoffe. Die dauerhafte Geschwindigkeitsreduzierung ist ein Gewinn für alle. Es fördert nicht nur die Sicherheit und Aufenthaltsqualität, sondern trägt auch zu einer nachhaltigen und umweltfreundlicheren Mobilität bei. Wir werden in diesem Zusammenhang zusätzliche Maßnahmen insbesondere zur Einhaltung der Geschwindigkeit und Vermeidung von Unfällen in Erwägung ziehen und gegebenenfalls überprüfen, ob weitere Anpassungen erforderlich sind.“
Um Lärm zu vermeiden und Anwohnende zu entlasten, hat die Stadtverordnetenversammlung 2021 beschlossen, die Geschwindigkeit in der nördlichen Frankfurter Straße zu reduzieren. Zunächst auf Probe. Der Versuch startete im November 2022. Nach einem Jahr wurde evaluiert, wie sich die Geschwindigkeitsreduzierung hinsichtlich der Verkehrsstärke, der Verkehrsverlagerung, des Lärms, des Luftschadstoffs Stickstoffdioxid, der Geschwindigkeit und der Verkehrssicherheit ausgewirkt hat. Erhoben wurde ebenfalls die Meinung der Anwohnenden. Der Bericht kommt zu dem Ergebnis, dass sich Tempo 30 bewährt hat. Der mit Tempo 30 üblicherweise einhergehende Lärmschutz ist auch in der Frankfurter Straße zu verzeichnen, ebenso ein deutlicher Rückgang der Unfälle sowie eine Verringerung der Stickstoffdioxidkonzentration. 70 % der Anwohnenden haben in einer Umfrage der Geschwindigkeitsreduzierung zugestimmt. Auch die Verkehrsstärke ist erheblich zurückgegangen.
Die Evaluationsergebnisse im Überblick:
- Im Vorher-Nachher-Vergleich ergibt sich ein Rückgang von ca. 2.300 Kfz/24 Std. in der Frankfurter Straße. Der Rückgang ist aus Lärmschutzgründen und auch hinsichtlich des Verkehrsflusses sehr erfreulich.
- Die Zahl der Radfahrenden ist um 130 im Vergleich zur Vorher-Messung gesunken. Es ist zu vermuten, dass der Radverkehr sich in die parallel eingerichtete Fahrradstraße verlagert hat.
- Die täglichen Verkehrsmengen (DTV) in der Herzogstraße und in der Hugenottenallee sind im Vergleich nahezu konstant. Eine Verkehrsverlagerung auf andere Hauptverkehrsstraßen ist nicht festzustellen.
- Die gemessenen Lärmimmissionen nehmen in der Frankfurter Straße um bis 3 Dezibel ab. Rechnerisch ergibt sich basierend auf realen Messungen abhängig von den gewählten Parametern ein Wert zwischen 2,4 und 5 Dezibel.
- Für die Messungen der Luftschadstoffe wurden ein gleitendes Jahresmittel berechnet, um jahreszeitliche Schwankungen zu berücksichtigen. Es ergibt sich im gleitenden Jahresmittel ein Rückgang von ca. 10 % (entspricht ca. 2,6 Mikrogramm).
- 85 % der Verkehrsteilnehmer fahren nicht schneller als 38 km/h. Die Geschwindigkeit ist um 3 km/h gesunken.
- Im Jahresvergleich hat die Zahl der Unfälle um 31 % abgenommen, die Zahl der schweren Unfälle hat jedoch von 1 auf 4 zugenommen, diese sind nicht durch Tempo 30 verursacht.
- Die Anwohnenden befürworten Tempo 30, insbesondere hinsichtlich der Lärmbelastung und der subjektiven wahrgenommenen Verkehrssicherheit.