Alter Ort
Meinungsbild Alter Ort – Umfrageergebnisse sind ermittelt
Über 1.500 Bürgerinnen und Bürger haben sich an der Meinungsumfrage zur Gestaltung des Alten Ortes beteiligt. Einsendeschluss war der 15. Juli 2022. Danach wurden die Mitmachkarten gezählt, geprüft und ausgewertet. Jetzt steht das Ergebnis fest.
An der Meinungsumfrage zur möglichen Gestaltung des Marktplatzes im Alten Ort haben sich 1.633 Neu-Isenburgerinnen und Neu-Isenburger beteiligt. Das sind 4,08 Prozent aller Bürgerinnen und Bürger der Hugenottenstadt (40.000) in Neu-Isenburg.
Leider konnten 35 Stimmen nicht gewertet werden, da zum Teil mehrfach Karten abgegeben oder mehrere Kreuze gesetzt wurden, sodass nun das Meinungsbild von 1.598 Menschen der Stadtverordnetenversammlung zur Beschlussfassung vorgelegt werden kann.
Der beliebteste Gestaltungsvorschlag ist das Wasserspiel als moderne Interpretation der Historie (458 Stimmen, 28,35 Prozent/Entwurf: Freischlad + Holz, Planung und Architektur). Auf den zweiten Platz kam der Entwurf von Dipl. Päd. Werner A. Stahl (Kunstpädagoge, Museumspädagoge, Anwohner Alter Ort), das „Alte Rathaus als Stumpfmodell „Die Mairie“ (389 Stimmen, 24,34 Prozent). 358 Bürgerinnen und Bürger (22,40 Prozent) erklärten den „Barocken Sandsteinbrunnen mit Stele“ (Entwurf Alex Kaufmann (Steinmetz, Neu-Isenburg) zu ihrem Favoriten und 262 (16,40 Prozent) stimmten dafür, den Platz so zu belassen, allerdings barrierefrei aufgewertet. Den Entwurf „Interaktives Mosaik „Gestern, heute, morgen) von Kati Conrad (Künstlerin und Grafikdesignerin, Neu-Isenburg) fanden 136 (8,51 Prozent) der Neu-Isenburgerinnen und Neu-Isenburger am schönsten.
Bürgermeister Dirk Gene Hagelstein: „Wir werden nun im nächsten Schritt für alle Entwürfe die groben Kostenschätzungen anfragen, die Machbarkeit, Barrierefreiheit, Nutzungsqualitäten und Nutzungskonflikte zum Beispiel mit städtischen Veranstaltungen einordnen und dies, gemeinsam mit dem Meinungsbild der Neu-Isenburger Bürgerinnen und Bürger, für die Beschlussfassung der Stadtverordnetenversammlung im September vorbereiten. Ich bedanke mich bei allen Bürgerinnen und Bürgern, die sich beteiligt haben sowie den Ideengebern für alle Entwürfe.“
Entwürfe für die Neugestaltung des alten Marktplatzes: Umfrage startete Mitte Juni
Alter Ort – Zentrum des kulturellen Erbes der Stadt
Der Alte Ort ist das Zentrum des kulturellen Erbes Neu-Isenburgs. Sein ehemaliger städtebaulicher Grundriss steht unter Denkmalschutz. Die Gestaltung des öffentlichen Raums sowie eine Gestaltungssatzung geben diesem städtebaulichen Bereich seine eigene Authentizität, die zum Weihnachtsmarkt einen jährlichen Höhepunkt findet. Zentraler Punkt des Alten Orts ist der Marktplatz. Auf diesem befanden sich das Rathaus Neu-Isenburgs und der Dorfbrunnen. Das Rathaus wurde im 19. Jahrhundert abgerissen, der Dorfbrunnen wurde ebenfalls abgetragen, wobei nach Aussage von Experten Reste des Brunnens noch existieren.
Der durch die Geschichte geprägte Alte Ort wird teilweise von historischen oder historisch angelehnten Gebäuden bestimmt. Diese wurden durch Neubebauungen ergänzt. Die vier Hauptachsen des barocken Stadtgrundrisses sind dabei i.d.R. als Blockrandbebauung ausgeführt. Der sternförmige Straßengrundriss steht unter Denkmalschutz; ebenso ist das Gebäude der Alte Schule, das aktuell das Info-Café aufnimmt, als Einzelkulturdenkmal ausgewiesen. Die Gebäudehöhe im Alten Ort beträgt ein bis zwei Geschosse sowie einem Dachgeschoss. Entlang der Frankfurter Straße verfügen die gründerzeitlichen Häuser im Alten Ort teilweise über vier Geschosse. Einige Hinterhofbereiche sind mit Bäumen begrünt, größtenteils aber dicht bebaut.
Gründungstag Neu-Isenburg
Am 24. Juli 1699 leisteten 34 hugenottische Familien den Treueeid an Graf Johann Philipp von Isenburg-Offenbach. Er bot Ihnen dafür Land im Bereich des heutigen „Alten Orts“ zur Ansiedlung an. Drei Jahre später erfolgten die Errichten des ersten Rathauses auf dem heutigen Marktplatz und die Grundsteinlegung für die erste Kirche am Marktplatz. Um dieses Gebiet hat sich die Kernsiedlung des 18. und 19. Jahrhunderts entwickelt. Bis 1848 beschränkte sich Neu-Isenburg im Wesentlichen auf die noch heute vorzufindende, quadratische Siedlungsstruktur (250 m x 250 m) mit vier diagonal verlaufenden, sich in der Mitte am Marktplatz kreuzenden Gassen in Form eines Andreaskreuzes. Die Häuser wurden überwiegend in Fachwerkbauweise errichtet.