Die kürzlich von der Friedrich-Ebert-Stiftung veröffentlichte Mitte-Studie mit dem Titel „Die distanzierte Mitte“ hat gezeigt, dass rechtsextreme Ansichten in der Bevölkerung Deutschlands beunruhigend stark wachsen, während der Glaube an die Demokratie weiter schrumpft. Danach hat sich die Zahl der Menschen in Deutschland mit einem rechtsextremen Weltbild innerhalb von vier Jahren mehr als verdreifacht. Die Studie zeigt auch, dass queeren Menschen in Deutschland mit zunehmender Feindseligkeit begegnet wird.
Um diesem besorgniserregenden Trend, der sich auch im schulischen Alltag beobachten lässt, entgegenzuwirken, hat der Begleitausschuss der Partnerschaft für Demokratie Neu-Isenburg kürzlich zwei Projekte mit dem Titel „GeschlechterRolleMensch“ bewilligt. Bei den beiden Projekten des Fördervereins der Brüder-Grimm-Schule und der Goetheschule handelt es sich um theaterpädagogische Workshops zu den Themen Geschlechterrollen, Coming Out und Homofeindlichkeit. In den mehrstündigen Workshops werden die Schüler*innen durch unterschiedliche interaktive theaterpädagogische Methoden für die genannten Themen sensibilisiert und zum Reflektieren ihres eignen Verhaltens angeregt. Ferner geht es darum, betroffene Schüler*innen im Umgang mit diskriminierendem Fehlverhalten anderer zu bestärken. Umgesetzt werden die Workshops vom Schultheaterstudio Frankfurt.
Zusätzlich zu den beiden oben genannten Projekten bewilligte die Partnerschaft für Demokratie Neu-Isenburg, dass Projekt „Willkommen im WIR!“ an der Friedrich-Fröbel-Schule, welches vom People’s Theater e.V. durchgeführt wird. Ergänzend zum Schulunterricht durchlaufen die Schüler*innen der dritten und vierten Klasse unterschiedliche Module, die jeweils eine Animation, ein Theaterstück (Mini-Drama) sowie einen moderierten Austausch sowie die Umsetzung erarbeiteter Ideen beinhalten. Das theaterpädagogische Programm eröffnet den Schüler*innen einen Raum, um gemeinsam nach Lösungen für dargestellte Konflikte suchen, und versucht auf diese Weise demokratische Grundhaltungen und wichtige Werte mit Spaß und Freude zu vermitteln.
Insgesamt hat die Partnerschaft für Demokratie Neu-Isenburg – gefördert im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ – damit inzwischen 14 Projekte im laufenden Förderjahr 2023 bewilligt. Während sich das aktuelle Förderjahr langsam dem Ende zuneigt, können sich engagierte Vereine und Initiativen in Neu-Isenburg bereits jetzt mit Ideen an die Koordinierungs- und Fachstelle der Partnerschaft, Christoph Singer, wenden, um Projektideen und eine Förderung in 2024 zu besprechen (christoph.singerawo-of-landde / 01523-2181727).