Stadt Neu Isenburg

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Kranzniederlegung am Gedenkstein im Schindkautweg am 29. Januar

Am 29. Januar erinnert die Stadt Neu-Isenburg mit einer Kranzniederlegung am Gedenkstein der ehemaligen Flakstellung im Schindkautweg an die Opfer des Zweiten Weltkrieges. Die Gedenkveranstaltung, die um 11:30 Uhr beginnt, wird von Stadtverordnetenvorsteherin Christine Wagner und Bürgermeister Dirk Gene Hagelstein begleitet. 

„Die Schrecken des Zweiten Weltkrieges mahnen uns, wie zerstörerisch Krieg und Gewalt für Menschen, Gemeinschaften und ganze Länder sein können. In Anbetracht des Krieges in der Ukraine, der uns heute auf tragische Weise die Zerbrechlichkeit von Frieden vor Augen führt, ist das Gedenken an die Opfer von Gewalt und Tyrannei aktueller denn je.  Es erinnert uns daran, dass Frieden und Demokratie keine Selbstverständlichkeit sind, sondern immer wieder aufs Neue verteidigt werden müssen. Dieser Gedenktag mahnt uns, solidarisch für eine bessere Zukunft einzutreten“, sagen Stadtverordnetenvorsteherin Christine Wagner und Bürgermeister Dirk Gene Hagelstein. 

Die Stadt Neu-Isenburg lädt alle Bürgerinnen und Bürger ein, an der Gedenkveranstaltung teilzunehmen und gemeinsam ein Zeichen für den Frieden zu setzen. 

Die Gedenkfeier erinnert insbesondere an die Ereignisse des 29. Januar 1944, als in den Flakstellungen in der Ostgemarkung Schüler und Soldaten ihren Dienst an den Flugabwehrkanonen leisten mussten. Die häufig erst vierzehnjährigen Luftwaffenhelfer, Oberschüler aus Offenbach und dem Kreis Offenbach, wurden jahrgangsweise aus ihren Schulen zum Flakdienst geholt. Bei dem Bombenabwurf vor 80 Jahren starben fünf jugendliche Luftwaffenhelfer, vier Kriegsgefangene und der 28jährige Geschützführer Josef Niggel. Zwei der getöteten Schüler waren die erst 15jährigen Isenburger Klaus-Dieter Johannsen und Gerhard Siebenborn. 

Gegen das Vergessen hat der Verein für Geschichte, Heimatpflege und Kultur Neu-Isenburg (GHK) e.V. eine Dokumentation über die Flakstellungen in der Ostgemarkung herausgegeben. Das Autorenteam Dr. Wilhelm Ott und Dr. Ferdinand Stegbauer recherchierte in bislang unveröffentlichten Quellen und interviewte zusätzlich Zeitzeugen, die ein sehr eindrucksvolles und differenziertes Bild ermöglichen. Wie die damaligen Luftwaffenhelfer berichteten, leisteten sie ihren Dienst in der Gewissheit, Volk und Vaterland zu verteidigen. Erst später wurde ihnen bewusst, dass sie ihre Jugend einem verbrecherischen System opfern mussten. Geblieben sind oftmals nur die traumatischen Erinnerungen. Die Broschüre ist in allen Buchhandlungen, in der Stadtbibliothek und im Bürgeramt zum Selbstkostenpreis von 15 Euro erhältlich.  

Dank den Forschungen von Dr. Ott und der Unterstützung des GHK, wurde eine besonders gut erhaltene Flakstellung im Brüllochsenweg in der Luderbachaue 2018 in die Denkmalschutzliste des Landes Hessens aufgenommen.

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