Die diesjährige „Woche der Toleranz und Mitmenschlichkeit“ in Neu-Isenburg, die unter dem Motto „Neue Räume“ vom 1. September bis Ende Oktober stattfand, bot 34 Aktivitäten und Veranstaltungen, die das friedliche Zusammenleben in Vielfalt fördern sollten. Das Leitmotiv zielte darauf ab, physische und mentale Räume für Begegnungen, Dialog und Verbindung zu schaffen. Durch die Teilnahme vieler verschiedener Gruppen, Vereine und Institutionen wurde Neu-Isenburg mit zahlreichen kreativen Konzepten bereichert, die alle dazu beigetragen haben, durch neue Perspektiven gegen die Einsamkeit und den Abbau von Fremdheit und für ein Miteinander zu sorgen.
Bürgermeister Dirk Gene Hagelstein unterstreicht die Bedeutung dieser Veranstaltungen: „Sie bieten die Gelegenheit zur Begegnung. Sie eröffnen Möglichkeiten, mit Toleranz aufeinander zuzugehen und neue Erfahrungen zu machen. Viele neue Kontakte wurden geknüpft. Wir hoffen, dass diese auch über die Wochen der Toleranz und Mitmenschlichkeit hinaus, bestehen bleiben und das Zusammenleben in Neu-Isenburg bereichern. Gerade in der jetzigen Zeit ist es wichtiger denn je, sich aktiv für eine Gesellschaft einzusetzen, in der alle ihren Platz finden.“
Die Veranstaltungsreihe startete mit einem „Wohnzimmer für die Stadt“: Hier waren alle eingeladen, persönliche Wohlfühlorte zu teilen, um hierüber ins Gespräch und den Austausch miteinander zu kommen. Die zahlreichen Einsendungen wurden vom Forum für Kunst und Kultur Neu-Isenburg künstlerisch aufbereitet und am 28. August, passend zur Veröffentlichung der Preisträger des Architekturwettbewerbs für den Umbau der Hugenottenhalle und der Stadtbibliothek, in einer Wohnzimmerkonstruktion gezeigt.
Räume gemeinsam erschließen und Zugänge schaffen: Hierfür haben auch die Integrationslotsinnen und Integrationslotsen Neu-Isenburgs in vier Rundgängen gesorgt. Sie führten durch verschiedene Einrichtungen, die für unterschiedliche Zielgruppen (Familien, Ausbildungssuchende, Frauen oder Menschen im Alter) von Interesse sind. So zeigten sie beispielsweise Menschen im Alter die Seniorenberatungsstelle und das Altenpflegeheim. Familien, Ausbildungssuchende oder Frauen wurden Orte in Neu-Isenburg gezeigt, die jeweils für sie spannend sein könnten.
Das Infocafe ermöglichte den Eintritt in virtuelle Räume und schulten den kompetenten Umgang mit Phänomenen wie TikTok. Jugendliche konnten auf pädagogisch clevere Weise reflektieren, welche Geschlechter-Stereotype ihre Lieblingscharaktere aus der Gamingwelt verkörpern.
Einen großer Erfolg verbuchte der Kickboxverein Selagym am 14. September in der Hugenottenhalle beim „Kampftag für Frieden“, der von der Partnerschaft für Demokratie in Neu-Isenburg gefördert wurde. Dabei waren außerdem DEFEND YOURSELF, Krav Maga Expert School und der Tuğçe Albayrak Verein, um gemeinsam ein Zeichen gegen Gewalt und für Zivilcourage sowie den kontrollierten Umgang mit Wut innerhalb der Boxrings, zu setzen.
Am 10. Oktober öffneten die Lebensräume mitten in der Altstadt ihre Räume und luden Nachbarinnen und Nachbarn wie Interessierte in liebevoll geschmückte Räumlichkeiten ein. Mit einem köstlichen Begrüßungsgetränk wurden die Menschen in der Löwengasse 8 empfangen. Die Gäste erwartete die Möglichkeit, an Mitmachstationen zu erfahren, wie es sich anfühlt abwertende Stimmen im Ohr zu haben. Außerdem konnten sie Fachvorträge wie moderierte Gespräche zum Thema der physischen Erkrankungen verfolgen. In gemütlicher Atmosphäre bei einer leckeren Kürbissuppe konnten eigene Fragen gestellt werden. Selbst der spätsommerliche Wolkenbruch konnte der guten Stimmung keinen Abbruch tun.
Ein absolutes Highlight war die Entdeckungsreise am 26. Oktober durch Neu-Isenburg, bei der sich verschiedene Institutionen zusammengetan haben, um gemeinsam durch Orte und Möglichkeiten in Neu-Isenburg zu führen. Wer teilnahm, kam in den Genuss eines mächtigen Frühstücks in der Marktplatzgemeinde, organisiert von der internationalen Frauengruppe und durfte einige Zeit später herzhaft lachen, als der Turnverein zu einem intergenerationalen Basketballspiel einlud, bei dem die Altersspanne der Teilnehmenden von 13 bis 78 reichte. Zum Abschluss bot das Cineplace Erwachsenen wie Kindern charmante Filme und die Initiative „Klein-Kiew“ Einblicke in Tradition und ein Ambiente, um ins Gespräch zu kommen.