Am 28. September fand der erste Tag der Religionen in Neu-Isenburg statt.
Seit über zehn Jahren treffen sich Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Religionsgemeinschaften Neu-Isenburgs an dem „Runden Tisch der Religionen“ zu einem interreligiösen Austausch, Vernetzung und Planung gemeinsamer Initiativen. Im 325. Jubiläumsjahr schlossen sie sich zusammen, um mit einem bunten kulturellen Programm die religiöse Vielfalt Neu-Isenburgs zu feiern.
Die Hugenotten- und Waldenserstadt ist heute ein Zuhause für Menschen verschiedener Religionen und Weltanschauungen und ein Ort der Religionsfreiheit. „Neu-Isenburg zeichnet sich dadurch aus, dass wir vielfältig sind, vielfältig in unseren Überzeugungen, in unseren Religionen oder in unserer Freiheit von Religion,“ sagte Bürgermeister Dirk Gene Hagelstein in seiner Begrüßungsrede auf dem Marktplatz. „Es ist wichtig, einander zu begegnen, sich kennenzulernen, über den eigenen Tellerrand zu schauen und in den Austausch zu treten“, fügte er hinzu.
Nach der offiziellen Eröffnung der Veranstaltung durch den Bürgermeister und die Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Glaubensrichtungen am Marktplatz konnten die Bürgerinnen und Bürger das kulturelle Programm an unterschiedlichen Standorten besuchen. Die Buddhistische Gemeinde Soka Gakkai zeigte eine Ausstellung über das Lotos Sutra, eine der bekanntesten buddhistischen Schriften. Während der Ausstellung konnten Besucherinnen und Besucher sich über den Nichiren-Buddhismus informieren und einen Origami-Kranich – ein Symbol des Friedens – basteln.
Die Ev-Ref. Gemeinde Am Marktplatz lud zu einer Führung durch die Kirche und den Alten Ort ein, bei der Bürgerinnen und Bürger sowohl mehr über die Geschichte Neu-Isenburgs und das Leben und die Religion der Hugenotten, als auch über die moderne evangelisch-reformierte Kirche erfuhren. Im Anschluss an die Führung konnten die Besucherinnen und Besucher auf den Kirchenturm steigen. Eine musikalische Abendmeditation in der Kirche rundete das Programm ab.
In den Räumlichkeiten der Marktplatzgemeinde war zudem das Puppentheaterstück des Figurentheaters KANIA „Der Glaube oder die Glauben: Lottes Reise durch die Welt der Religionen“ für Kinder ab 4 Jahre und ihre Eltern zu sehen; organisiert durch das Evangelische Dekanat Dreieich-Rodgau und das interreligiöse Begegnungsprojekt „Glaube. Gemeinsam. Gestalten“. Die Zuschauerinnen und Zuschauer lernten, zusammen mit der kleinen Lotte, die Vielfalt und die wichtigsten Glaubensaspekte der Weltreligionen kennen.
Die Ahmadiyya Muslim Jamaat Gemeinde stellte im Haus der Vereine Koranausgaben in verschiedenen Sprachen, darunter Albanisch, Englisch, Russisch, Türkisch, Urdu und vielen mehr, aus. Außerdem entfalteten sich hier Gespräche bei einem pakistanischen Imbiss.
Die Selimiye Moschee öffnete die Türen ihrer Gebetsräume für Besucherinnen und Besucher. Neben einer Moscheeführung tauchten hier Gäste in die Kunst der islamischen Kalligraphie ein und genossen Gespräche bei einer Tasse Tee mit türkischen Spezialitäten.
In der Ev.-Ref. Buchenbuschkirche fand der interkulturelle Gottesdienst in verschiedenen Sprachen statt, eine Veranstaltung, die in Neu-Isenburg bereits eine lange Tradition hat. Frau Pfarrerin Susanne Lenz feierte den Gottesdienst gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Religionen und Konfessionen, die in 20 unterschiedlichen Sprachen Texte lasen, rezitierten und sangen.
Die Katholischen Kirchengemeinden Neu-Isenburgs stellten in der St. Josef Kirche die zentralen Symbole des katholischen Glaubens – Wasser und Brot – vor. Außerdem konnten Besucherinnen und Besucher hier starken Frauen der katholischen Kirche, etwa der Gottesmutter Maria und der heiligen Elisabeth, näher begegnen und mehr über sie erfahren.
In der Ev. Johannesgemeinde fanden Begegnungen und Gespräche bei Kaffee und Kuchen im Büchercafé statt. Die kleineren Gäste wurden auf die Empore eingeladen zu einem Orgelkonzert für Kinder „Theo der Orgelwurm“. Die Eröffnung der Ausstellung „Ansichten – Einsichten – Aussichten“ mit Werken des Bildhauers Harro Erhart, des Künstlers, der die Johannesgemeinde gestaltet hat, schloss das Programm ab.