Nach dem ereignisreichen vergangenen Jahr, in dem Neu-Isenburg ausgiebig sein 325jähriges Stadtjubiläum gefeiert hat, stehen auch 2025 zahlreiche runde Geburtstage und Jubiläen im Fokus. Das Team des Stadtarchivs hat eine vorläufige, nicht vollständige Übersicht, der Jubiläen in diesem Jahr zusammengestellt:
1705 | Errichtung der (Loeberschen) Mühle (Bansa-Mühle) vor 320 Jahren | |
1860 | Gründung der Wurstfabrik G. A. Müller vor 165 Jahren | |
12.05.1875 | Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Neu-Isenburg in der Gaststätte „Isenburger Hof“ im Beisein des damaligen Bürgermeisters Friedrich Lack | |
18.05.1940 | Erster Luftangriff auf Neu-Isenburg mit zwei getöteten Menschen | |
08.05.1945 |
Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa vor 80 Jahren. Neu-Isenburg und Zeppelinheim wurden im März 1945 von vorrückenden Einheiten der 3. U.S. Armee besetzt. Vor dem Einmarsch der amerikanischen Truppen in Neu-Isenburg am 26. März 1945 überzeugten die Ärzte Dr. Ulrich Boelsen und Dr. Hans Hayn, beide Mitglieder der sozialdemokratischen Widerstandsgruppe um den Physiker und Bibliothekar Dr. Wilhelm Weinreich, den Kommandanten der deutschen Flakstellung, die Stadt kampflos zu räumen, um unnötiges Blutvergießen zu vermeiden. Am 30. März wurde der von den Nationalsozialisten eingesetzten Bürgermeister Jakob Rittgen von Boelsen aufgefordert, sein Amt niederzulegen, und trat darauf widerstandslos zurück. Boelsen sowie Hayn wurden geschäftsführend mit der Leitung der Stadtverwaltung beauftragt. Ein Bürgerausschuss wählte am 17. April 1945 Boelsen zum Bürgermeister. Boelsen nahm Kontakt auf zu dem von den Nationalsozialisten aus dem Amt entfernten Bürgermeister Wilhelm Arnoul (SPD). Am 22. Mai 1945 wurde Arnoul erneut in sein Amt als Bürgermeister in Neu-Isenburg eingeführt. In einem Rechenschaftsbericht über seine Tätigkeit als Interims-Bürgermeister schrieb Ulrich Boelsen am 25. März 1945: „Wir alle haben nun die Folgen zu tragen, dass wir glaubten, so bequem die Verantwortung von uns abwälzen zu können auf ein Regime, das mit Feuer und Schwert sich den ganzen Kontinent unterjochen wollte und in allen besetzten Ländern Menschen zu Millionen ausrottete und versklavte. Niemand hat das Recht, über Unbilden und Härten zu klagen, die ihm jetzt der verlorene Krieg bringt. Der Grossteil des deutschen Volkes hat dem siegenden Hitler zugejubelt und hat die Ohren verschlossen vor dem, was von dem Schreckensregiment in den besetzten Ländern durchsickerte. So haben wir jetzt für das Unrecht zu büßen, das wir an Millionen Europäern verschuldet haben. Erst nach der Erkenntnis und Sühne seiner Schuld wird Deutschland wieder einen Platz in der Familie der zivilisierten Völker einnehmen können.“ Quelle: Rechenschaftsbericht des Dr. Ulrich Boelsen vom 25. März 1945, S. 3, enth. in: StadtA NI F Sammlungen 8: Personen- und Ortsgeschichte: Ulrich Boelsen, Mappe Nr. 74. Literaturhinweise: Fogel, Heidi: Bremser, Werner: |
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08.10.1955 | Grundsteinlegung des Rathauses in der Hugenottenallee vor 70 Jahren. | |
03.05.1975 | Städtepartnerschaft mit Dacorum Borough (Großbritannien) vor 50 Jahren | |
1975 |
Gründung des Vereins „Gruppe 75 - Künstler und Freischaffende Neu-Isenburg e.V.“ vor 50 Jahren. Der Gründungsvorsitzende Alfred Kipper hatte die Gruppe ins Leben gerufen und leitete die Gruppe 42 Jahre bis zu seinem Tod im 2018. In regelmäßigen Ausstellungen präsentieren die Künstlerinnen und Künstler der Gruppe ihre Einzel- oder Gruppenarbeiten. Die Ausstellungen der Gruppe 75 sind seither zu einem festen Bestandteil des kulturellen Lebens in Neu-Isenburg geworden. Quelle: Homepage der Gruppe 75, online zugänglich unter: https://gruppe75.de, zuletzt zugegriffen am: 06.01.2025. |
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17.09.1975 | 50 Jahre Unterzeichnung des Auseinandersetzungsvertrags durch die Bürgermeister von Neu-Isenburg und Zeppelinheim. Der Vertrag ist die Grundlage für die Eingemeindung von Zeppelinheim nach Neu-Isenburg. Der Vertrag trat am 1.1. 1977 in Kraft. | |
11.12.1975 |
Im Dezember 2025 jährt sich der 50. Todestag von Alt-Bürgermeister Ludwig Arnoul. Ludwig Arnoul wurde am 20. Juni 1896 als Sohn eines Gastwirtes in Neu-Isenburg geboren. Er war der jüngere Bruder von Wilhelm Arnoul, mit dem er zusammen in die Arbeiterbewegung hineinwuchs. Ludwig Arnoul (SPD) war von 1954 bis 1972 Bürgermeister Neu-Isenburgs. Er machte eine Ausbildung zum Elektrotechniker. Am Ersten Weltkrieges nahm er als Kriegsfreiwilliger an der Westfront teil und wurde im Kampf schwer verwundet. Nach der Rückkehr aus dem Krieg arbeitete er als Angestellter bei der Reichsmonopolverwaltung für Branntwein. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde er als SPD-Mitglied aus politischen Gründen fristlos entlassen. Seit 1945 stand er als Leiter des Polizeiamts im Dienst der Stadt Neu-Isenburg. Am 30. Juni 1948 wurde er Erster Beigeordneter, Dezernent für das Stadtbauamt und die Stadtwerke und Stellvertreter des Bürgermeisters Adolf Bauer. Am 1. Juli 1954 trat er in das Amt des Bürgermeisters ein Arnoul war Abgeordneter im Kreistag und Mitglied des Kreisausschusses, Mitglied im Präsidium des Hessischen Gemeindetags, Mitglied im Verwaltungsrat der Bezirkssparkasse Langen und Aufsichtsratsvorsitzender der Gemeinnützigen Wohnungsbau-Gesellschaft Neu-Isenburg sowie der HEGEMAG-Wohnungsbau-Gesellschaft, Darmstadt. In einer Sondersitzung am 25. März 1969 ernannte ihn die Stadtverordnetenversammlung anlässlich des 40-jährigen Dienstjubiläums zum „Ehrenbürger der Stadt Neu-Isenburg“. Mit dem Ausscheiden aus dem Amt des Bürgermeisters am 30. Juni 1972 verlieh ihm die Stadtverordnetenversammlung die Ehrenbezeichnung „Altbürgermeister“. Arnoul war Träger des Verdienstkreuzes 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (verliehen 1966), der Freiherr-vom-Stein-Plakette, der Großen Ehrenplakette der Stadt Neu-Isenburg und der Wilhelm-Arnoul-Medaille. Ludwig Arnoul verstarb am 11. Dezember 1975 in Langen. Quelle: StadtA NI, E 2 Vor- und Nachlässe Nr. 28: Nachlass Ludwig Arnoul, 1903-1972. Literaturhinweise: Bremser, Werner: Neu-Isenburg 1943-1955. Ende und Anfang. Historisches Lesebuch. Einführende Text von Heidi Fogel, Neu-Isenburg 1995, S. 314. Beier, Gerhard: Arbeiterbewegung in Hessen. Zur Geschichte der hessischen Arbeiterbewegung durch einhundertfünfzig Jahre (1834-1984), S. 362. Hinweis: Teile des Nachlasses von Ludwig Arnoul wurden 2024 dem Stadtarchiv von privater Seite geschenkt. Die Familie der schenkenden Person übernahm zuvor ihrerseits diesen Teilnachlass aus dem Nachlass der Tochter von Ludwig Arnoul, mit der sie gut befreundet waren. Das Stadtarchiv gedenkt Ludwig Arnoul im November 2025 mit einer Ausstellung im Rathaus-Foyer, bei der auch erstmals Schriftstücke und Fotografien aus dessen kürzlich übernommenem Nachlass präsentiert werden. |
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22.05.1985 |
Gründung des „Vereins für Geschichte, Heimatpflege und Kultur (GHK) Neu-Isenburg e.V.“ vor 40 Jahren. Quelle: Homepage des GHK Neu-Isenburg, online zugänglich unter: https://ghk-neu-isenburg.de, zuletzt zugegriffen am: 06.01.2025 |
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05.12.1985 |
Einführung des „Internationalen Tag des Ehrenamts“ vor 40 Jahren |
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1885 |
Gründung des Turn- und Sportgemeinschaft (TSG) 1885 e.V. vor 140 Jahren |
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1985 |
Eröffnung der katholischen Kita St. Josef vor 40 Jahren |
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20.10.1990 |
Städtepartnerschaft mit Weida (Thüringen) vor 35 Jahren
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1995 | Der Dienstleistungsbetrieb der Stadt Neu-Isenburg (DLB) wird in der Form des Eigenbetriebs gegründet. Mit rund 140 Beschäftigten führte er Aufgaben im Bereich der Abfallwirtschaft, Straßenreinigung, Straßenbau, Werkstätten (Schlosser, Maler, Schreiner, Kfz), Grünpflege, Sportstättenpflege, Tiefbau und Stadtentwässerung für die Stadt Neu-Isenburg aus. Seit dem 1. April 2014 gibt es die Dienstleistungsbetrieb Dreieich und Neu-Isenburg AöR. In diesem Betrieb wurden der Bauhof der Stadt Dreieich und der Eigenbetrieb DLB der Stadt Neu-Isenburg zusammengeführt. | |
2000 | Eröffnung des Altenpflegeheims „Am Erlenbach“ vor 25 Jahren | |
2005 | Wiedereröffnung des Restaurants am Waldschwimmbad („Waldschwimmbadrestaurant“) nach Restauration vor 20 Jahren | |
03.07.2010 | Städtepartnerschaft mit Chiusi (Italien) vor 15 Jahren |